Wanderhirten sind in der Schweiz selten - und Wanderhirtinnen erst recht. Nur zwei oder drei Frauen ziehen derzeit in der Schweiz von Weideplatz zu Weideplatz. Eine davon ist Sarah Müri (36), die im Oberbaselbiet mit 380 Schafen unterwegs ist. Die Wanderzeit dauert vom Mitte November bis Mitte März, während dieser vier Monate ist Sarah Müri bei Schafzüchter Stephan Sprunger aus Bubendorf angestellt, dem die meisten Schafe gehören.
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Bild 1 von 6. Sarah Müri mit ihren Hund Cajou. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 6. Zusammen führen sie die Schafe durch das Oberbaselbiet, nur über Mittag und nachts sind die Tiere in einem Gehege. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 6. In diesem Holzwagen... Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 6. ... kann sich Sarah Müri in der Mittagspause aufwärmen. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 6. Die Schafe ruhen über Mittag aus, wenn sie liegen, haben sie sich zuvor satt gefressen. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 6. Ohne ihn ginge es nicht: Hütehund Vamiro. Bildquelle: SRF.
Die treusten Begleiter von Müri sind ihr beiden Hütehunde. Sie seien quasi die lebendigen Zäune, wenn sie mit den Schafen unterwegs sei. Die Hirtin selber müsse eine grosse innere Ruhe und Sicherheit ausstrahlen, sagt Müri: «Die Schafe spüren jegliche Unruhe sofort und fressen dann nicht mehr richtig.» Die grosse Herausforderung sei, diese Harmonie zwischen ihr als Hirtin, den Hunden und den Schafen herzustellen.
Kein freier Tag in vier Monaten
Müri hat die letzten drei Sommer bereits auf einer Alp im Wallis Schafe gehütet und da habe sie gemerkt, welche Leidenschaft sie habe für diese Arbeit. Auch wenn es manchmal einsam sei und man jetzt im Winter bei Wind, Schnee und Kälte draussen ist - sieben Tage die Woche, selbst an den Festtagen. Der Schafzüchter habe ihr zwar angeboten, sie zu ersetzen, so dass sie auch mal einen Tag freinehmen könne, sagt Müri, aber das wolle sie gar nicht: «Ich habe bereits einen so starken Bezug zu der Herde entwicklet, dass ich einfach vom ersten bis zum letzten Tag bei den Tieren sein will.»