Die Bodenseeforelle braucht kühle Gewässer, um sich fortpflanzen zu können. Sie wandert deshalb in die Bergbäche Graubündens. Seit 2008 werden die Fische in der Fischtreppe des Kraftwerks Reichenau mit einer Fotokamera gezählt. Im langjährigen Durchschnitt wandern jährlich etwa 800 Fische vom Bodensee nach Graubünden.
2018 waren es noch halb so viele. Das dürfte mit dem trockenen Sommer zu tun haben, sagt der Bündner Fischereibiologe Marcel Michel. «Die Pegel waren tief und sind nie durch intensive Regenfälle angestiegen. Das brauchen die Fische aber für den Aufstieg», so Michel.
Dennoch müsse man sich noch keine Sorgen um den Bestand machen. Es gebe jedoch Anzeichen dafür, dass es der Bodenseeforelle nicht mehr so gut geht wie auch schon: «Unter anderem gehen auch die Fänge im Bodensee selber zurück.» Umso wichtiger sei es, die Zahlen in den kommenden Jahren intensiv zu beobachten.