Der Aufschrei im Oberthurgau war gross, als der Bund ankündigte, die Zollstelle in Romanshorn aus Spargründen schliessen zu wollen. Würde die Zollstelle geschlossen, entgingen den privaten Fährbetreibern Einnahmen von rund einer Million Franken pro Jahr, sagte der damalige Thurgauer Volkswirtschaftsdirektor Kaspar Schläpfer im April 2016. Müssten die Lastwagen auf die Strasse ausweichen, befürchtete die Regierung Mehrverkehr auf den Strassen um den Bodensee und lange Wartezeiten an den bereits überlasteten Grenzübergängen in Kreuzlingen und St. Margrethen. Mit 25'000 Unterschriften wehrte sich die Ostschweiz gegen die Pläne des Bundes.
Der Protest zeigte Wirkung: Die Zollstelle Romanshorn werde nicht geschlossen, bestätigte die Zollverwaltung im September 2016. Eine wichtige Rolle bei diesem Entscheid spielte der Thurgauer FDP-Nationalrat Hermann Hess. Hess ist der Hauptaktionär der Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft und diese Gesellschaft wiederum abhängig von der Zollstelle Romanshorn. Vorgesehen war, dass künftig bereits auf der Fähre Zollarbeiten erledigt werden.
Nun teilt die Eidgenössische Zollstelle mit, dass diese Zusammenarbeit mit den Fährgesellschaften nicht zu Stande komme. «Die Lösung, wonach die Fährbetreiber im Verzollungsprozess im Rahmen einer Vereinbarung eingebunden gewesen wären, kann aufgrund von Bedenken der Fährgesellschaften nicht umgesetzt werden», heisst es in der Mitteilung der Zollstelle. Dennoch bleibe die Stelle erhalten, die Dienstleistungen würden vorläufig nicht abgebaut.
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