Sie wird länger und länger, die Warteliste für Juniorinnen und Junioren, die gerne in einem Fussballclub spielen würden. Jedes Jahr müssen die Vereine rund 2500 Kinder vertrösten, weil sie zu wenig Plätze haben. Das zeigen die Zahlen des Fussballverbands Region Zürich.
Der Hauptgrund für die wachsende Warteliste: Es mangelt an Trainern. Dagegen hat der SC Zollikon nun etwas unternommen. Wenn Eltern selber einen Trainer stellen, darf ihr Sprössling die Warteliste überspringen. Ferry Hermida, Präsident des SC Zollikon: «Die Idee war, den Eltern ein bisschen Druck aufzusetzen.»
Ziel nur halbwegs erreicht
Die Eltern müssen nicht unbedingt selber das Training übernehmen. Es reicht auch, wenn sie einen Coach vermitteln. Und das sei gelungen, so Hermida: «Wir konnten einige Trainer finden. Viele davon hatten vorher nichts mit Fussball zu tun. Sondern sie machen es, um ihrem Kind das Fussballspielen zu ermöglichen.»
Die kurzfristige Bilanz fällt also positiv aus. Es konnte neues Personal gefunden werden, was mehr Junioren das Spielen ermöglicht. Allerdings bleiben sie manchmal nicht allzu lange. Ferry Hermida: «Es ist tatsächlich schnelllebig. Einige dieser neuen Trainer springen nach zwei Jahren wieder ab.» So fehle ihnen zum Beispiel teilweise die Zeit für die benötigte Weiterbildung.
Dennoch bleibt der SC Zollikon vorerst bei dieser Regelung für das Überspringen der Warteliste. Nichts tun sei keine Alternative, so Hermida. Und vielleicht kommt ja der Kanton zur Hilfe. Vergangene Woche hat der Regierungsrat angekündigt, er wolle die Sportvereine bei ihrer Suche nach ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützen.