In der Öffentlichkeit stand Viktor Baumeler nicht gerne. Der Jurist arbeitete lieber im Hintergrund. So ist es nicht verwunderlich, dass sein Name nur den Wenigsten geläufig ist. Das Rampenlicht überliess Baumeler gerne seinem Direktor, Roger de Weck. Nach 25 Jahren in den verschiedensten Ämtern und Funktionen, verabschiedete sich Baumeler anlässlich der Delegiertenversammlung von der SRG-Spitze.
Wichtige Reformen begleitet
SRG-Vizepräsident Jean-François Roth verdankt vor den Delegierten die Verdienste Baumelers: «Mit seiner ruhigen und auf Ausgleich bedachten Art gelang es ihm selbst Konfliktsituationen elegant zu meistern. Vernünftige Kompromisse und faire Lösungen sind das Credo seiner Arbeit.»
Als Präsident der SRG Deutschschweiz war Baumeler eine treibende Kraft bei der Strukturreform und bei der Konvergenz von Radio und Fernsehen zu SRF im 2008. Als VR-Mitglied und Präsident konnte er wichtige Personalentscheide, wie die Wahlen von Roger de Weck, Gilles Marchand als dessen Nachfolger und Jean-Michel Cina als neuer VR-Präsident, umsetzen.
SRG garantiert mediale Grundversorgung
Für den abtretenden SRG-Präsidenten garantiert das Medienunternehmen SRG der Schweizer Bevölkerung eine eigenständige mediale Grundversorgung. Die Bestrebungen, die SRG zu verkleinern oder gar ganz abzuschaffen, bezeichnet Baumeler als unschweizerisch. «Die Schweiz lebt vom Gemeinsinn. Dazu gehört, dass auch die Westschweiz oder die italienische Schweiz ein eigenständiges, mediales Angebot haben, das ohne SRG nicht existiert.»