- Die Energieversorgerin Eniwa will mit dem Wasserkraftwerk in Aarau einen Drittel mehr Strom produzieren.
- Mit dem Neubau des Kraftwerks plant die Eniwa auch den Abbruch des Mitteldammes, der heute die Aare vom Kraftwerkskanal abgrenzt.
- Bevölkerung und die Politik zeigen sich kritisch gegenüber diesen Plänen, das Inselchen in der Aare liegt vielen am Herzen.
Es ist ein schöner warmer Februartag. Dutzende Menschen spazieren oder joggen in Aarau der Aare entlang. Viele sind auch mit ihren Hunden unterwegs. Das Inselchen mitten in der Aare ist bei den Anwohnern beliebt.
Dabei geht es nicht nur ums Spazieren auf dem Inselchen: «Seit 30 Jahren schwimmen wir den Damm entlang die Aare runter», erzählt eine Spaziergängerin. Nicht nur sie, auch viele andere Leute würden die rund zehn Meter breite und 1,5 Kilometer lange Insel vermissen, ist die Frau überzeugt.
Auch die Aarauer Politik zeigt sich gegenüber dem geplanten Abriss skeptisch. Man sei sich bewusst, wie beliebt die Insel bei den Anwohnern ist, heisst es bei verschiedenen Parteien auf Anfrage. Deshalb fordern einige Parteien auch eine Alternative.
Allerdings bleiben die Forderungen eher leise. Den Parteien ist nämlich auch klar, dass es solche Projekte für die Energiewende braucht. Immerhin könnte die Energieversorgerin Eniwa mit dem ausgebauten Kraftwerk ohne Aare-Insel viel mehr Strom produzieren.
Geplant ist ein kompletter Neubau des alten Kraftwerks. Sowohl das markante Türmchen auf dem heutigen Kraftwerksgebäude als eben auch die Insel würden verschwinden. Ohne Insel könnte dieser Arm der Aare mehr Wasser führen und das wiederum bedeutet mehr Strom.
Wie das Projekt wirklich umgesetzt wird, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Die Energieversorgerin Eniwa will die Kritik am Projekt prüfen, schreibt sie in einer Mitteilung. Bis in einem Jahr strebe man dann alle nötigen Bewilligungen an. Dann zeigt sich, ob Spaziergänger, Jogger und Hündeler auf ihre Insel verzichten müssen.