Die erste Gemeindeversammlung im Baselbiet nach Corona fand unter besonderen Umständen statt: Die Stühle auf dem Kunstrasenfeld beim Sportplatz Löhrenacker waren fein säuberlich und immer mit dem gleichen Abstand von zwei Metern aufgestellt, dass man sich ja nicht zu nahe kam. Zusammenrücken war nicht erlaubt. Am Eingang standen Schutzmasken und Desinfektionsmittel bereit. «Das Ganze ist schon ein bisschen komisch», meinte ein Teilnehmer vor Beginn der «Corona-Gmeini».
Rund 300 Aescherinnen und Aescher wollten sich dieses besondere Spektakel nicht entgehen lassen und kamen auf die Sportanlage, darunter auch viele junge Leute. «Wir wollten Normalität zurückbringen», sagt Gemeindepräsident Marianne Hollinger (FDP), die im Sommer zurücktritt und gestern Abend verabschiedet wurde. Deshalb habe man den Zusatzaufwand geleistet, der eine solche Veranstaltung mit sich brachte.
Im Herbst wieder drinnen
Inhaltlich gab es an der Gemeindeversammlung indes nur wenig zu diskutieren. Die geplante Abstimmung über eine neue Sporthalle, den sogenannten «Dom», wurde verschoben. Im Dom sind ein Kultursaal sowie eine Sporthalle vorgesehen. Beide sollen unabhängig voneinander betrieben werden können. Geplant sind in der Sporthalle 1300 Tribünenplätze sowie weitere Plätze für 300 bis 500 Gäste. 19,5 Millionen Franken soll der Bau der Halle kosten. Die Eröffnung ist auf 2023 geplant. Die Bevölkerung von Aesch solle nun genügend Zeit bekommen, sich dazu eine Meinung zu bilden. Die entsprechende Abstimmung soll daher erst an einer späteren Gemeindeversammlung stattfinden. Am Dienstagabend wurde lediglich über das Projekt informiert.
An der nächsten Aescher «Gmeini» dürfte es dann wieder hitziger zu und her gehen. Diese findet voraussichtlich dann auch wieder in der Mehrzweckhalle und nicht mehr unter freiem Himmel statt.