Das international tätige Hotelunternehmen Boissée Finances hat seine Investitionspläne für das Des-Alpes-Areal in Interlaken gestoppt. Die Hotelgruppe wollte dort ein Vier-Sterne-Hotel bauen lassen und 2024 als Marriott Hotel eröffnen. Die Pläne wurden im Januar bekanntgegeben.
Erneutes Scheitern
Nun zog sich das Unternehmen zurück, meldet die Gemeinde Interlaken. Boissée Finances habe wegen der Auswirkungen der Coronakrise alle Investitionspläne gestoppt. «Das ist ein empfindlicher Dämpfer für das vielversprechende Projekt», erklärte Gemeindepräsident Urs Graf.
Vor allem: Es ist nicht das erste Mal, dass ein Hotelprojekt auf dem Des-Alpes-Areal scheitert. 2014 wurde ein Projekt mit Hotel und Wohnungen von der Stimmbevölkerung abgelehnt, nun bremst die Corona-Krise das neue, kleinere Projekt aus. «Aber alle sagen, es sei ein wunderbarer Standort für ein Hotel», sagt Graf – neben der Aare und dem Casino, an der Interlakner Hotelfront. «Es würde eine Lücke schliessen.» Er sei zuversichtlich, dass dies noch noch gelingen werde.
Die Entwicklungspläne für das Areal seien damit keineswegs vom Tisch. «Wir haben in den letzten Jahren so viele Hotelbetten verloren», sagt der Gemeindepräsident. Interlaken brauche ein neues Hotel.
Neuer Investor gesucht
Der Gemeinderat werde über das weitere Vorgehen entscheiden und wohl versuchen, einen neuen Investor zu finden. «Ein Investor, der nicht nur im Tourismus tätig ist, könnte durchaus Interesse haben, hier etwas zu realisieren», hofft Urs Graf.