Die Kälte kam unvermittelt. In einer Nacht Ende April wurde es eisig. Damals verfroren im Baselbiet alle Reben. Der späte Frost, der in diesem April über das Land zog, hat vor allem die Winzer und Obstbauern hart getroffen, grosse Teile der Ernte wurden zerstört. Ein paar Wochen später hatten sich aber einige der Reben wieder erholt und aus so genannten Nebenaugen neue Triebe gebildet. Diese haben dann doch noch ein paar Trauben reifen lassen.
80 Prozent Ernteausfall
Jetzt, ein halbes Jahr später, kann definitiv Bilanz gezogen werden. «Die Weinbauern haben einen Fünftel einer üblichen Ernte eingefahren», sagt Andreas Buser vom Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain. 80 Prozent der Trauben seien erfroren. In Zahlen heisst das: 180 Tonnen Trauben statt 855 Tonnen wie in einem Durchschnittsjahr.
Aus den Trauben, welche die Baselbieter Bauern doch noch ernten konnten, produzieren sie jetzt vor allem Weisswein. Auch aus Trauben, die normalerweise zu Rotwein verarbeitet werden. Denn bei Weisswein braucht es jedes Jahr einen frischen Jahrgang. Beim Rotwein ist die Situation nicht so dramatisch, weil man dort auch mit älteren Jahrgängen überbrücken kann, da dieser länger trinkbar ist.