Der Wakkerpreis 2020 geht an die Stadt Baden, dies teilte der Schweizer Heimatschutz am Dienstag mit.
Baden wird wegen «klugen Investitionen in öffentliche Freiräume» ausgezeichnet.
Die Stadt habe trotz hoher Verkehrsbelastung konstant in die Aufwertung von Plätzen investiert, findet der Heimatschutz.
Das Resultat dieser vorausschauenden Politik sei sowohl sicht- wie auch erlebbar.
Wie kann eine Stadt Verkehrsknotenpunkt sein ohne an diesem Verkehr zu ersticken? Die Antwort liefert laut dem Schweizer Heimatschutz die Stadt Baden: mit klugen Investitionen in hochwertige Freiräume. «Das Bekenntnis der Stadt, in Entwicklungsarealen auch dort zu investieren, wo nicht in erster Linie zusätzliche gewinnbringende Nutzflächen zu erwarten sind, ist vorbildlich für Siedlungsentwicklungen in der ganzen Schweiz», heisst es in der Medienmitteilung des Schweizer Heimatschutzes.
Freiräume trotz 50'000 Fahrten pro Tag
Baden hat als Verkehrsnotenpunkt viele Vorteile, doch die 50'000 Fahrzeuge welche jeden Tag den Schulhausplatz am Rande der Altstadt passieren, bedeuten auch jede Menge Verkehrslärm und dreckige Luft. Dagegen kann sich die Stadt Baden nur bedingt wehren, denn sie kann die nationale und kantonale Verkehrsplanung nur beschränkt beeinflussen. «Baden hat ob der Verkehrsbelastung jedoch nicht resigniert, sondern ein eigenes, starkes Bewusstsein für den Wert ihrer öffentlichen Freiräume entwickelt», heisst es in der Medienmitteilung des Schweizer Heimatschutzes.
Über viele Jahre hinweg habe Baden konstant und beharrlich in die Aufwertung der Plätze und Strassenräume investiert, lobt der Schweizer Heimatschutz. Der innere Stadtkern ist heute autofrei, Strassen und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität machen das Zentrum lebenswert, historische Garten- und Parkanlagen werden sorgsam gepflegt und in den Entwicklungs-gebieten entstehen neue öffentliche Freiräume. Kurz: «Baden gibt die autogerechte Stadt den Menschen zurück.»
Weitsicht von Politik und Bürgern
Der Schweizer Heimatschutz geizt nicht mit Lob an die politische Führung und auch an die Adresse der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Baden. «Die sicht- und erlebbaren Qualitäten sind das Resultat einer voraus-schauenden Politik, einer kontinuierlichen Planung und dem Willen der Stimmberechtigen, Geld zu sprechen für eine attraktive Innenstadt.» Letztlich könne eine qualitätsvolle Verdichtung nur gelingen, wenn die Bevölkerung im Gegenzug hochwertige Freiräume erhalte.
Das ist der Wakkerpreis
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Der Wakkerpreis ist mit 20'000 Franken dotiert und wird seit 1972 jedes Jahr verliehen. Er ist nach dem Geschäftsmann Henri-Louis Wakker benannt, der dem Heimatschutz einen Teil seines Vermögens vermachte. In der Regel vergibt der Schweizer Heimatschutz den Preis an eine Gemeinde, welche sich durch beispielhaften Ortsschutz und besondere Siedlungsleistungen hervorgetan hat. Ausnahmsweise wurde der Preis auch schon an Organisationen vergeben.
Baden ist die 47. Gemeinde welche den Wakkerpreis erhält. Nach Laufenburg (1985), Turgi (2002), Aarau (2014) und Rheinfelden (2016) geht der Wakkerpreis zum fünften Mal an eine Gemeinde des Kantons Aargau. Zweimal ging der Wakkerpreis in den Kanton Solothurn: im Jahr 1980 wurde Solothurn ausgezeichnet, 2008 war Grenchen an der Reihe.
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