- Die ETH hat ein Entlassungsverfahren gegen eine Astronomie-Professorin eingeleitet.
- Eine unabhängig durchgeführte Untersuchung kommt zum Schluss, dass sich die Professorin schwerwiegend pflichtwidrig verhalten hat.
- Das sei ein inakzeptables Verhalten, lässt sich ETH-Präsident Lino Guzzella in einer Medienmitteilung zitieren. Er betonte aber gleichzeitig, dass dies die Ausnahme und nicht die Regel sei.
- Die Professorin selber bestreitet die Vorwürfe und will sich gegen die Entlassung wehren.
Dieser Administrativ-Bericht stellt ein «schwerwiegendes pflichtwidriges Verhalten über einen längeren Zeitraum hinweg» fest, wie die ETH mitteilte. Der Untersuchungsführer empfiehlt eine Auslösung des Arbeitsverhältnisses. Der Bericht macht darüber hinaus auch Empfehlungen, wie die Wiederholung solcher Vorfälle verhindert werden könne.
Die ETH-Leitung wurde im Februar 2017 über Mobbingvorfälle am Institut für Astronomie informiert. Die Professorin, die zusammen mit ihrem Ehemann das Institut aufbaute, soll über zehn Jahre lang Doktoranden schikaniert haben. Ehemalige Doktoranden berichteten in verschiedenen Medien, dass man mit der Frau nur klar kam, wenn man sich ihr beugte.
Professorin weist Vorwürfe zurück
Als Sofortmassnahme wurden die betroffenen Doktorierenden einer anderen Betreuungsperson zugeteilt. Zudem wurde das Institut für Astronomie aufgelöst und Teile davon in ein anderes integriert. Die Professorin wurde freigestellt.
Gegen ihre drohende Entlassung will sie sich mit allen Mitteln wehren, lässt ihr Anwalt verlauten. Sie bestreitet die Vorwürfe und spricht von einer rachsüchtigen Doktorandin, die den Fall ins Rollen gebracht hat, aber auch von einem Machtkampf in der ETH.