Der Zürichsee sticht heraus: ein Minus von 20 Prozent ist die bisherige Bilanz des Sommers in Sachen Passagierzahlen – und dies während alle anderen grossen Schifffahrtsgesellschaften mehr Gäste befördert haben als im Vorjahresvergleich. Auf Rekordkurs sind zum Beispiel der Vierwaldstättersee (+17 Prozent) oder der Neuenburgersee (+15 Prozent).
Die Begründung aus Zürcher Sicht ist der sogenannte Schiffsfünfliber. Diesen Aufpreis von fünf Franken müssen die Passagiere infolge des kantonalen Sparprogramms seit Dezember pro Tag bezahlen - eine schmerzhafte Änderung für die Zürcher Schifffahrtsgesellschaft ZSG, wie sich nun zeigt.
Rückgang erwartet, aber...
Immerhin: Der Passagierrückgang kommt für den ZSG-Direktor Roman Knecht nicht überraschend, davon habe man ausgehen können: «Ehrlich gesagt verstehe ich es aber nicht ganz. Im Vergleich zum Vierwaldstättersee zum Beispiel ist unser 1.Klasse-Ticket trotz Schiffsfünfliber immer noch halb so teuer!»
Eine neue Strategie suche man deshalb nicht. Man müsse nicht mehr bieten als diesen See, die Entschleunigung, das Geniessen. Die ZSG geht davon aus, dass sich das Passagiervolumen mit der Zeit wieder erholt.
(fren; Schweiz Aktuell, 19 Uhr)