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Wegen starker Regenfälle Millionenschaden: Trockenstein-Mauern im Wallis weggespült

Über 200 Mauern sind wegen der starken Regenfälle im Januar beschädigt worden. Die Schadenssumme beläuft sich laut Rainer Studer, dem Gemeindepräsidenten von Visperterminen, auf rund vier Millionen Franken.

Besonders gross sind die Schäden an diesem Hang beim «Stundhüüs». Hier hat ein Murgang sieben Terrassen mitsamt Reben und Trockensteinmauern mitgerissen.

Ein ganzer Hang von Trockensteinmauern ist hinuntergerutscht.
Legende: Silvia Graber/SRF

Am Strassenrand stehen bereits mehrere Tonnen Steine bereit, um die Trockensteinmauern in der Region Rieben zu rekonstruieren. «Diese Säcke voller Steine werden mit einem Helikopter in den steilen Hang geflogen», erklärt Richard Stoffel, Rebmeister der St. Jodern Kellerei und Vizepräsident der Genossenschaft für den Erhalt der Trockensteinmauern in Visperterminen.

Richard Stoffel zeigt die Steine für den Aufbau der Mauern.
Legende: Silvia Graber/SRF

Die Trockensteinmauern gelten als Walliser Kulturerbe. Sie wurden vor über 100 Jahren gebaut, ganz ohne Mörtel, trocken eben. 2011 haben Bund und Kanton insgesamt 7,6 Millionen Franken für die Sanierung der Mauern gesprochen.

Die Hälfte der Sanierungsarbeiten ist unterdessen beendet. Doch durch die starken Regenfälle sind neue Schäden dazugekommen. Für die Gemeinde Visperterminen ist aber klar: Sie will ihr Wahrzeichen erhalten und die Mauern wieder aufbauen.

Die Trockensteinmauern stehen im höchsten Weinberg Europas.
Legende: Silvia Graber/SRF

Um eine Mauer von drei Metern Höhe und sechs Metern Breite aufzubauen, benötigen zwei Bauarbeiter durchschnittlich drei Tage. Es wird mehrere Jahre dauern, um alle Schäden, die durch die starken Regenfälle entstanden sind, zu beheben.

Bauarbeiter arbeiten an Trockensteinmauer.
Legende: Silvia Graber/SRF

Die Gemeinde Visperterminen hat bei Bund und Kanton um finanzielle Unterstützung gebeten. Gemeindepräsident Rainer Studer sagt: «Wie viel Geld wir genau bekommen, wissen wir noch nicht. Aber ich rechne damit, dass Bund und Kanton mindestens 70 Prozent der Kosten übernehmen werden.»

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