Wer aktuell auf den Niesen im Berner Oberland will, ist auf die eigenen Füsse angewiesen. Die Niesenbahn fährt nicht, den ganzen Donnerstag.
Ein Defekt eines elektronischen Überwachungselements führte am Mittwoch zu einem Unterbruch im ersten Abschnitt zwischen Mülenen und der Mittelstation Schwandegg, wie die Niesenbahn mitteilt. Wie in solchen Fällen vorgesehen sei, wurde der Diesel-Notantrieb in Betrieb genommen. Doch kam es in der Folge in der Kupplung zu einem Defekt, der nicht sofort repariert werden konnte.
Mit Kleinbussen und Helikopter
Deshalb mussten 250 bis 300 Gäste von der Bergstation auf rund 2300 Metern über Meer evakuiert werden. Die Gäste wurden mit der Niesenbahn bis zur Mittelstation Schwandegg transportiert und anschliessend 20 Minuten zu Fuss bis zur Egg auf 1435 Metern begleitet. Dort führten Kleinbusse die Reisenden zur Talstation in Mülenen.
Rund 30 Gäste, die nicht gut zu Fuss waren, wurden mit einem Rega-Helikopter direkt von der Bergstation ins Tal geflogen.
Den Ausfall kompensieren
Der Komplettausfall kommt jetzt, zu Beginn der Sommerferienzeit, in einem blöden Moment. Das bestätigt auch Urs Wohler, Geschäftsführer der Niesenbahn gegenüber SRF. Aber er relativiert: «Wir sind einfach froh, dass zu keiner Zeit jemand in Gefahr war. Und den Ausfall heute werden wir hoffentlich kompensieren können mit anderen guten Tagen.»
Mit ein paar guten Tagen bis Saisonende werden wir den Ausfall verkraften können.
Um einen solchen Vorfall künftig zu vermeiden, werde man auch in Zukunft regelmässig Kontrollen durchführen. Wohler: «Man ist nie ganz gefeit vor einem technischen Defekt. Aber wir werden den Fall mit Herstellern und Prüffirmen genau anschauen und zu gegebener Zeit die richtigen Schlüsse daraus ziehen.»