In der Stadt Luzern sind 2017 rund 50 Prozent mehr Gesuche für einen Schweizer Pass eingereicht worden als 2016. Allein im Dezember wurden 100 Gesuche eingereicht. «Wir spüren damit die Verschärfung des nationalen Einbürgerungsgsetzes», sagt Felix Kuhn, Präsident der Einbürgerungskommission der Stadt Luzern.
Die Zahl der Gesuche nahm von 230 im Jahr 2016 auf 350 zu. Das liege auch an der aktiven Kommunikation der Stadt Luzern. «Wegen einem Vorstoss im Grossen Stadtrat, wurden allen Leuten ein Brief geschickt, die sich noch nach dem alten Gesetz hätten einbürgern können», erklärt Kuhn. Seit 2018 brauchen Ausländer mindestens den C-Status, vorher reichte auch der D- und F-Status.
Ausserordentliche Massnahmen
Dies stellt die Kommission vor Herausforderungen. Um dem Ansturm der neu eingegangenen Gesuche gerecht zu werden, überlege man sich bei der Stadtverwaltung eine zusätzliche Person einzustellen. Damit soll eine möglichst rasche Abarbeitung der Gesuche nach altem Recht gewährleistet werden. Die ersten Gesuche nach neuem Recht würden voraussichtlich frühestens ab 2019 in Bearbeitung kommen.
Die Einbürgerungskommission behandelte im letzten Jahr 371 Gesuche, das sind 20 mehr als 2016. 559 erhielten das Bürgerrecht, vier Personen wurde dieses verweigert. Bei 66 Personen wurde das Gesuch sistiert.