Provins ist der grösste Schweizer Weinproduzent. Zehn Prozent des Schweizer Weins liefert der Walliser Weinhändler. Doch Grund zum Anstossen gibt es wenig. Im Geschäftsjahr 2017/2018 hat Provins 2,8 Millionen Franken Verlust gemacht. Das Unternehmen mit rund 80 Angestellten baute vier Stellen ab.
Schweizer trinken lieber Wein aus dem Ausland.
Zudem hat Provins den Winzern erst 80 Prozent der Zahlungen für die Rekordernte 2018 ausbezahlt. Ob die Winzer die restlichen 20 Prozent noch bekommen, ist fraglich. «Die Schweizer trinken lieber Wein aus dem Ausland», sagt Raphaël Garcia, Direktor von Provins, auch weil dieser teilweise günstiger ist als der Walliser Wein. Das bekommen die Winzer nun zu spüren, die ihren Wein an Provins liefern.
Gleichzeitig haben die beiden grössten Weinbaukantone der Schweiz, Waadt und Wallis, entschieden, in diesem Jahr die Ernte zu reduzieren. Für die Walliser Winzer heisst das, dass sie deutlich weniger Umsatz mit ihrem Traubengut machen.
Walliser Winzer können weniger liefern
Die Probleme des Walliser Weins geben auch Amadée Mathier vom Branchenverband Rebe und Wein zu denken. «Wenn Provins hustet, sind die Walliser Winzer krank.» Unter den rund 3200 Genossenschaftern von Provins sind viele Hobbywinzer. Für diese lohne sich der Rebbau finanziell schon lange nicht mehr.
Wir haben den älteren Jahrgang gegen den jüngeren ausgetauscht.
Als wären dies nicht schon genug Probleme, haben Grossverteiler und Detailhändler damit begonnen, nicht verkaufte Weine an die Produzentinnen und Produzenten zurückzugeben. Thomas Kaderli, Mediensprecher von Denner bestätigt das, sagt aber: «Wir haben den Wein nicht einfach zurück gegeben, sondern ausgetauscht gegen einen jüngeren Jahrgang.»
Was die Schweizer Winzer zusätzlich belastet: Zwei von drei Flaschen Wein auf den Schweizer Tischen kommen aus dem Ausland. Wegen der zahlreichen Probleme fordern die Winzer nun Bund und Kantone auf, dass sie die Branche finanziell stützen.