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Weinbau Bündner Traubenpreise unter Druck

Lange verkaufte sich die Flasche Blauburgunder aus Graubünden fast von selbst. Doch diese Zeiten scheinen vorbei. Das Geschäft mit der Hauptsorte sei in den letzten Jahren schwieriger geworden, heisst es. Nun ist der Grosshandel aktiv geworden und die Traubenpreise stehen zur Diskussion.

Das Thema wird in der Bündner Weinbauszene schon länger diskutiert. Nun, nachdem das Jahr 2018 eine grosse Erntemenge gebracht hat, ist die Preisdiskussion endgültig lanciert.

Es sei tatsächlich weniger Zug im Geschäft mit dem Blauburgunder, das höre er von Winzern, sagt der Bündner Rebbaukommissär Hans Jüstrich. «Ich denke, der Grund ist, dass in den letzten Jahren der Weinkonsum gesunken ist. Ein weiterer Faktor ist die ausländische Konkurrenz», so Jüstrich.

«Es braucht Anpassungen»

Dass es schwieriger geworden ist, normalen Blauburgunder an den Mann oder die Frau zu bringen, bestätigt auch Andrea Davaz. Er ist Winzer und einer der grössten Weinhändler der Region.

«Das Problem liegt nicht bei den Weissweinspezialitäten oder andern Spezialitäten, es ist der normale Blauburgunder, da braucht es Anpassungen», sagt Davaz.

Konkret müsse man nun über den Preis oder die Erntemengen sprechen. Wahrscheinlich müsste an beiden Schrauben gedreht werden, um das Absatzproblem zu lösen, sagt Davaz.

Verband will Markt spielen lassen

Die Grosshändler und der Verband der Bündner Weinbauern sind im Herbst zusammengesessen, um das Thema zu diskutieren. Laut dem Weinbaupräsidenten Ueli Liesch habe man noch keinen definitiven Entscheid gefällt.

Aktuell sehe es danach aus, dass der Verband nicht korrigierend eingreifen werde. Schliesslich seien auch nicht alle Winzer vom Problem betroffen. Einige verkauften besser als andere, sagt Liesch.

Stand heute läuft es darauf hinaus, dass der Handel und die Traubenverkäufer sich selbst einigen müssen, zu welchem Preis künftig die Trauben ihren Besitzer wechseln.

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