Aus dem Park Hotel Weggis soll das «Chenot Palace Weggis» werden. Der neue Besitzer will dafür über 40 Millionen Franken investieren, um das Traditionshaus als Wellness- und Gesundheitszentrum weiterzuführen.
Seebereich soll öffentlich zugänglich sein
Dabei legt die Türkische Doğuş-Gruppe einen ambitionierten Zeitplan vor. Zuerst war geplant, bereits im Herbst 2018 wieder Gäste zu empfangen, jetzt ist von Frühling 2019 die Rede. Ob dies eingehalten werden kann, ist aber fraglich: Nach Ablauf der gesetzlichen Frist sind mehrere Einsprachen gegen das Projekt eingegangen. Die Einwände kommen mehrheitlich von privater Seite. Eine Einsprache kommt aber auch vom «Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee», wie dessen Präsident Urs Steiger bestätigt.
Wir möchten weiterhin einen öffentlich zugänglichen Seebereich, was mit dem neuen Konzept nicht gewährleistet ist.
Bei der Chenot Gruppe mit Sitz in Lugano nimmt man diese Kritik zur Kenntnis, heisst es auf Anfrage. Man könne sich vorstellen, die Bar am See weiterhin öffentlich zugänglich zu machen. Aber auch hier würde, wie im gesamten Hotel, kein Alkohol ausgeschenkt.
Man setze nämlich auf ein medizinisches Gesundheitsangebot «für gesunde Leute, die gesund bleiben wollen». Dieses beinhaltet auch einen Ernährungsplan für die Gäste des Hotels, wo beispielsweise ohne Salz gekocht wird. Nebst dem massiven Ausbau an Hotelzimmern sollen auch rund 100 Behandlungsräume für die Gäste entstehen. Zudem wolle die Chenot Gruppe ihren Hauptsitz nach Weggis verlegen.
Gestaltungsplan und Baugesuch gleichzeitig
Dass die Investoren aufs Gas drücken, zeigt sich auch daran, dass der neue Gestaltungsplan und das Baugesuch gleichzeitig eingereicht wurden. In Weggis kam dies noch nicht häufig vor, man bot für dieses Vorgehen aber Hand.
Dieses Vorgehen sei nichts aussergewöhnliches, sagt Mario Conca, beim Kanton Luzern zuständig für die Abteilung Baubewilligungen. «So werden beide Eingaben zusammen veröffentlicht und die Bürgerinnen und Bürger haben gleichzeitig Einsicht in den Gestaltungsplan und das Bauprojekt, wo sie sehen, was entstehen soll», sagt Conca. Gerade um Zeit zu gewinnen, werde dieses Vorgehen häufig angewendet. Dabei liege aber auch ein gewisses Risiko bei der Bauherrschaft: Sollte der Gestaltungsplan abgelehnt werden, wäre auch das Baugesuch vergeblich ausgearbeitet worden.
Die neuen Besitzer und Betreiber des Park Hotels
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr