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Porträt Martin Furrer
Legende: Martin Furrer in Siegerlaune. zvg / Susanne Furrer

Weltmeister Ü30 Perfektionist auf Langlaufskiern

Martin Furrer gilt als der Erfinder des Doppelstockeinsatzes. Da er mit 1,68 nicht gerade zu den Grossgewachsenen zählt, musste er sich etwas einfallen lassen, um überhaupt eine Chance zu haben. Dank des permanenten Doppelstockeinsatzes während eines Rennens gleicht er dieses Manko gegenüber der Konkurrenz aus. Wer nun glaubt, dass dies mit einem enormen Kraftaufwand verbunden ist, liegt falsch. Martin Furrer vergleicht die Technik mit einem Rad, das immer mehr in Schwung kommt. Wie er gegenüber dem Regionaljournal Ostschweiz erklärt, müsse aber dieses Rad immer am Laufen gehalten werden, ansonsten sei Stillstand angesagt. Dazu benötige er eine besondere Technik.

Erfolg ist nicht alles

Erfolg ist für den Heimweh-Appenzeller, der vor bald dreissig Jahren von Oberegg nach Lenzerheide umzog, nicht so wichtig. Erfolg sei die Summe von vielen Ereignissen, die zuvor stattgefunden haben, wie zum Beispiel die vielen Trainings, die er absolviert. Acht Stunden und mehr am Tag trainieren sind für den kaufmännischen Angestellten keine Seltenheit. Besonders am Wochenende ist er in jeder freien Minute in der Natur. Er geniesse es, den Winter auf den Langlaufskiern und den Sommer auf den Langlaufrollern zu verbringen. In der warmen Jahreszeit kommen so gut und gerne bis zu 7‘000 Trainingskilometer zusammen.

Keine Angst vor misslichen Bedingungen

Martin Furrer ist ein positiv denkender Mensch. Sein Charakter zeichnet sich durch einen grossen Durchhaltewillen aus. Dies kommt ihm bei den Rennen zugute. Er meint, dass bei ihm die Schmerzgrenze höher sei als bei einem Durchschnittsläufer. Ihm sei es egal, ob Rennen bei Regen, Schneefall und eisigem Wind oder schönem Wetter ausgetragen werden. Seine Motivation sei, bei jedem Wetter möglichst schnell ins Ziel zu kommen.

Gesundheitliches Handicap

In seiner Karriere hat Martin Furrer über 350 Wettkämpfe bestritten, 225 davon waren in der Marathondistanz oder länger. Insgesamt hat er über 15‘000 Kilometer wettkampfmässig gemacht. Ans Aufhören denkt der 56-Jährige noch lange nicht. Obwohl er Asthma hat, hofft er, dass er noch viele Jahre Rennen bestreiten kann. Er weiss aber auch, dass die Gesundheit das höchste Gut eines Menschen ist. Sollte er gesundheitliche Probleme bekommen, würde er seine Karriere sofort beenden. Soweit ist er heute noch nicht. Ende März startet sein nächstes Abenteuer. In Schweden läuft er ein Langlaufrennen über 220 Kilometer.

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