Hat die Fachhochschule ihren Leistungsauftrag 2018 erfüllt? Diese Frage gab im Solothurner Kantonsparlament am Mittwoch zu reden. Die SVP wollte den Jahresbericht der Bildungsanstalt für einmal nicht einfach so durchwinken und ein Zeichen setzen. «So kann es nicht weitergehen», sagte SVP-Kantonsrat Roberto Conti.
Auch aus anderen Parteien gab es Kritik an den neusten Entwicklungen: 2018 haben weniger junge Menschen ein Studium an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) begonnen, insbesondere am Campus Brugg-Windisch. Gleichzeitig hat die Schule aber das Personal aufgestockt und dadurch ein Minus von rund 12 Millionen Franken eingefahren. «Das ist nur schwer nachvollziehbar», kommentierte Tamara Mühlemann im Namen der CVP/EVP/GLP-Fraktion.
Die FHNW hat auf die sinkende Zahl neuer Studenten bereits reagiert. Ab dem Herbst will sie zwei neue Studiengänge anbieten und damit wieder mehr Studenten anlocken. SP-Präsidentin Franziska Roth zweifelte indes daran, ob das funktioniert: «Dass die FHNW handelt, begrüssen wir grundsätzlich. Aber man kann einem Einbruch nicht immer mit einem Ausbau begegnen. Wenn der Markt halt einfach kein Wachstum zulässt, muss man sich überlegen, wie man die Kapazität anders anpassen kann.»
Trotz aller Kritik mochten sich die anderen Parteien dem SVP-Antrag aber nicht anschliessen. Dieser verlangte, dass das Parlament festhält, die Fachhochschule habe ihren Leistungsauftrag 2018 nicht erfüllt. Der Antrag scheiterte mit 18 zu 76 Stimmen.
Die FHNW mache trotz allem einen guten Job, wurde im Parlament betont. «Wir stehen zur Fachhochschule», meinte etwa Franziska Roth (SP). Über alles gesehen habe die FHNW den Leistungsauftrag erfüllt. Den Jahresbericht hat das Parlament schliesslich mit 82 Ja-Stimmen zu 1 Nein-Stimme bei 12 Enthaltungen zur Kenntnis genommen.