9 Uhr morgens an der Konradstrasse 7: Im «Haus der Museen» mitten in der Oltner Innenstadt ist viel los. Handwerker montieren farbige Stellwände und installieren Lampen, ein Präparator gibt einem fossilen Meeresgrund den letzten Schliff. Auf vier Stockwerken entsteht hier das neue Zuhause für das Archäologische Museum, das Historische Museum und das Naturmuseum. Das 100-jährige Gebäude wurde saniert und bietet nun Platz für drei Dauerausstellungen und eine Wechselausstellung.
Zwar stellten das archäologische und das historische Museum bereits vor der Sanierung in diesen Räumen aus, alle drei Museen erhalten aber eine ganz neue, eigene Dauerausstellung.
«In die neuen Räume gehören auch neue Ausstellungen», sagt Peter Flückiger. Er ist der Leiter des «Haus der Museen» und gleichzeitig der Leiter des Naturmuseums.
Der 4. Stock bietet Raum für Wechselausstellungen. Als einziger Raum im Haus ist er speziell klimatisiert. Besonders empfindliche Objekte können deshalb hier problemlos ausgestellt werden. Im Moment sieht man davon aber noch nichts. Die erste Wechselausstellung «Die Hauskatze. Unser wildes Haustier» muss noch aufgebaut werden.
Anders sieht es im 3. Stock aus. Dieser gehört dem Archäologischen Museum. Viele Vitrinen sind hier bereits mit Objekten bestückt. Die Ausstellungstexte fehlen aber noch. Die Gegenstände sind bis zu 80'000 Jahre alt. Man wolle hier unter anderem anhand von grossen Panoramabildern zeigen, wie die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten gelebt haben, sagt Karin Zuberbühler, die Leiterin des Archäologischen Museums. Ein Highlight sei die Gesichtsrekonstruktion eines frühmittelalterlichen Menschen.
Im 2. Stock entsteht das Historische Museum. Hier sind die Ausstellungswände gelb-grau gestrichen. «Jedes Museum hat seine eigene Identität, deshalb sieht auch jedes Stockwerk ganz anders aus», so Peter Flückiger. Im historischen Museum wird die Geschichte von Olten erzählt. Man sei hier im Moment in der heissen Phase, erklärt Luisa Bertolaccini, die Leiterin des historischen Museums. «Jetzt kommt aus, ob alles so aussieht, wie man es sich vorgestellt hat. Vieles könne man nicht im Voraus testen, beispielsweise Reproduktionen aus Archiven.»
Unruhig wird es währenddessen im 1. Stock. Der fossile Meeresboden, welcher in Hägendorf gefunden wurde und mehrere Millionen Jahre alt ist, wird in eine grosse Vitrine eingepasst. Mehrere Leute braucht es dazu. Jeder Millimeter muss stimmen.
Peter Flückiger, der Gesamtleiter und Leiter Naturmuseum, ist zufrieden, als der Meeresboden nach ein paar Minuten tatsächlich in der Vitrine liegt. «Es ist für mich ein Glücksmoment. In solchen Momenten sieht man, wie sich die Arbeit von allen, die an einem solchen Objekt mitwirken, auszahlt.»
Das Haus der Museen öffnet seine Türen zum ersten Mal am 23. November.