Zwei Couverts, 50 Seiten, alles in altdeutscher Schrift. Die Dokumente stammen aus dem 19. Jahrhundert und haben offenbar einem ehemaligen Lehrer von Remigen im Aargau gehört.
Experten gesucht – und jetzt gefunden
Mit dem Fund aus einem alten Haus wandte sich ein Bürger – selbst des Altdeutschen nicht mächtig – hilfesuchend an die Gemeindeverwaltung. Doch auch dort konnte niemand die altdeutsche Schrift transkribieren.
Deshalb findet sich im aktuellen Mitteilungsblatt des Gemeinderats ein Aufruf: Wer altdeutsch lesen kann, solle sich melden. «Wir wollen herausfinden, ob sich darunter Dokumente befinden, die in unser Archiv gehören», sagt Gemeindeschreiber Jonas Hürbin gegenüber SRF. Es könnten sich unter den Dokumenten zum Beispiel alte Verträge, Bürgschaften oder Jagdpatente befinden, mutmasst Hürbin.
Nun haben sich bei der Gemeinde vier Personen gemeldet, die die Schrift lesen können. Am Montag entscheide der Gemeinderat das weitere Vorgehen, heisst es bei der Gemeinde auf Anfrage von SRF vom Donnerstag.
Solche Dokumenten-Funde gibt es immer wieder, sagt die Aargauer Kantonsarchivarin Andrea Voellmin. Oft handle es sich um Briefe. «Das Staatsarchiv hat in den letzten Jahren zusammen mit der Volkshochschule ein paar Mal einen Kurs angeboten, bei dem die Transkribierung Altdeutscher Schrift gelehrt wurde.» Mit ein bisschen Übung sei es gut möglich, diese Schrift zu lesen.