Das heisse und feuchte Wetter hat im Wallis zu einer Ausbreitung des Feuerbrands geführt. Tausende Obstbäume mussten in den vergangenen Wochen wegen der Pflanzenseuche vernichtet werden.
Betroffen sind insbesondere 15 Hektaren Apfel- und Birnenkulturen der Talebene im Mittelwallis. Die Region war vor rund einem Monat als Quarantäneregion eingestuft worden.
Die Bäume werden jedoch nicht mehr verbrannt, wie das früher der Fall war. Das Walliser Obstbauamt hält sich an die Empfehlungen der Forschungsanstalt Agroscope: Die Bäume werden ausgerissen, gehäckselt und untergepflügt.
Die Behörden gehen davon aus, dass sie dieses Jahr zwischen 500'000 und einer Million Franken an Entschädigungen an die Obstbauern ausbezahlen werden. Weil der Kanton als Schutzgebiet gilt, können sie die Vernichtung von befallenen Bäumen anordnen. Die Betroffenen erhalten dafür Geld von Bund, Kanton und Gemeinden.
Trotz der obligatorischen Massnahmen sei der Feuerbrand im Wallis weiter im Vormarsch, warnt der Kanton. Das Amt für Obstbau empfiehlt allen Produzenten der betroffenen Region, wachsam zu sein, um mögliche neue Herde aufzudecken.
Bakterien aus Auslöser
Der Erreger dieses Schädlings, das Bakterium Erwinia amylovora, entwickelt sich im Frühjahr unter ganz bestimmten Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen und infiziert die Blüten. Im Sommer vermehrt sich das Bakterium und tritt in Tröpfchen aus, die mit dem Regen verteilt werden. Wind, Vögel, Bienen und der Mensch können ebenfalls zur Ausbreitung von Feuerbrand beitragen.
Bei den Obstbäumen werden hauptsächlich Kernobstbäume, allen voran Quitten-, Birnen- und Apfelbäume, befallen. Blätter und Blüten befallener Pflanzen welken und verfärben sich braun oder schwarz. Die Pflanze sieht wie verbrannt aus, daher der Name Feuerbrand. Junge Pflanzen sterben innerhalb von wenigen Wochen, ältere nach ein bis mehreren Jahren ab. Für die Gesundheit der Menschen besteht keine Gefahr.