Wiesel fressen Mäuse, bis zu zwei am Tag. «Mit bis zu 6 Jungen pro Jahr frisst eine Wieselfamilie somit 50-100 Mäuse in der Woche», rechnet der Solothurner Bauernverband in einem Newsletter vor. Die Wiesel können also Bauern helfen. Damit sie selber nicht von Greifvögeln gefressen werden, brauchen sie Unterschlupf und Verstecke. Andrin Dürst ist Projektleiter beim Naturpark Thal zur Förderung der Wiesel. Sein Verein setzt sich seit vier Jahren für das Wiesel ein. 2019 will er richtig «Gas geben» und deren Bestand sichern.
SRF News: Wie wird man Wieselexperte?
Andrin Dürst: Ich habe Biologie studiert, vertieft im Schwerpunkt Ökologie. Ich kam aber erst in meiner praktischen Erfahrung im Alltag in Kontakt mit Wieseln.
Wenn wir von Wieseln sprechen, was meinen wir in der Schweiz?
Das eine ist das Hermelin, das ist eher bekannt. Aber es gibt auch das Mauswiesel. Diese Tiere sind am Tag und in der Nacht aktiv, Sommer und Winter, immer auf der Suche nach Mäusen. Sie sind schlank und rank und gelangen so auch in die Mausgänge.
Warum muss man die Tiere fördern, geht es ihnen schlecht?
Es geht ihnen im gesamten Mittelland schlecht. Im Naturpark Thal geht es ihnen aber verhältnismässig gut. Deshalb versuchen wir sie hier zu fördern. Das Hauptproblem: Es fehlen meist an Strukturen, also an Hecken oder Asthaufen, damit die Wiesel nicht von Greifvögeln gefressen werden. Die intensive Landwirtschaft ist hierfür verantwortlich.
Warum soll es denn mehr Wiesel geben?
Das Wiesel gehört zum Ökosystem. Wenn man dieses Tier fördert, fördert man ganz viele andere Arten. Zudem sind die Wiesel Schädlingsbekämpfer für die Landwirte. Das Tier hat also viele Vorteile. Jeder kann mithelfen. Auch Privatpersonen können Strukturen für Wiesel aufbauen.
Das Gespräch führte Stefan Ulrich.