Der Berner Jagdinspektor hat die Routen Anfang Saison gestrichen, weil er der Meinung ist, dass die Wintersportler massiv zugenommen hätten. Gämsen und Schneehühner hätten ein Viertel ihres Lebensraums verloren, sagt Jagdinspektor Niklaus Blatter. Ganz zum Unmut von Bergführer Marc Ziegler aus Grindelwald. Es seien genau diese drei Routen, die sie bräuchten, um mit Gästen in der Region unterwegs zu sein.
Tourismus gegen Wildschutz
Es sind zwei Welten, die oberhalb von Grindelwald aufeinanderprallen. Der Jagdinspektor will genügend Lebensraum für die Tiere und die Bergführer ein attraktives Wintersportgebiet. Zudem geht es für sie auch um Geld. «Wir haben eine Wertschöpfungsanalyse gemacht, wir verlieren etwa 80 Touren in dem Gebiet. An einem Tag werden etwa 1000 Franken umgesetzt», rechnet Marc Ziegler vor. Niklaus Blatter hält dagegen: «Wir sind der Meinung, dass ein sanfter Tourismus auch nach der Streichung der drei Routen immer noch möglich ist.»
Im Moment liegt die Beschwerde der Bergführer beim Kanton Bern. Der muss darüber entscheiden, ob die Bergführer überhaupt beweisen können, dass sie ein Interesse an diesen Touren haben. Falls der Kanton die Beschwerde abweist, wollen die Bergführer auf der politischen Ebene weiterkämpfen.