Wintersportlerinnen und Wintersportler müssen nicht zwingend in die Berge reisen, um ihrem Hobby zu frönen. Spielt Petrus mit und schenkt dem Flachland genügend Schnee, kann man auch in niedrigeren Lagen Skifahren oder Langlaufen. Auf der Staffelegg oberhalb von Aarau betreibt beispielsweise Hans Schneider zusammen mit einem Kollegen den Schlepplift Asp.
Vor über 30 Jahren haben die beiden angefressenen Skifahrer den Lift auf rund 700 Metern über Meer übernommen. «Es ist unser Hobby, wir verdienen nichts.» Allerdings können Schneider und sein Kollege noch lange nicht jeden Winter den Skilift in Betrieb setzen. «Wir hatten schon sehr viele Saisons ohne Schnee. Es gibt es immer wieder, dass wir ein oder zwei Jahre gar nicht fahren können.»
Eine Statistik, wie viele Skitage im Schnitt auf der Staffelegg möglich sind, führt Hans Schneider nicht. Manchmal sind es 10 Tage, manchmal 3 Wochen, manchmal kein einziger Tag. Für diesen Winter und die Zukunft ist der Skilift-Betreiber aber besonders optimistisch. Denn: Schneider hat den Lift auf einen anderen Hang gezügelt. «Es ist ein Schattenhang und 60 Meter höher. Sobald am alten Ort die Sonne schien, wurde der Schnee weggefressen.»
Ein weiteres Beispiel für Wintersport im Flachland ist die Langlaufloipe Wiliberg, im Süden des Kantons Aargau. Der Langlaufverein betreibt auf rund 700 Metern über Meer zwei Loipen. Vorstandsmitglied Raphael Nadler sagt: «Wir leben von Freiwilligen.» Der Verein zählt 100 Mitglieder, jeden Winter helfen bis zu 25 mit, damit die Loipen geöffnet werden können. «Wir haben treue Helfer, vor allem Pensionierte, die sich richtig freuen.»
Damit die Loipen präpariert werden können, braucht es 20 bis 25 Zentimeter Schnee. In den vergangenen zehn Jahren habe es nur einen Winter ohne einen einzigen Loipentag gegeben, erinnert sich Raphael Nadler. «Sonst haben wir pro Winter zwischen 4 und 39 Loipentage.» Die Motivation zum Betreiben der Loipe erklärt Nadler so: «Wir sind einfach Fans. Viele im Verein sind Langläufer oder ehemalige Langläufer.»