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Viele silberne Rohre, Mann mit Ohrschutz
Legende: Wärmeverbunds-Anlagen sind teuer. Winterthur verzichtet deshalb auf «Aquifer Neuwiesen». Keystone

Winterthur streicht Projekt Wärmeverbund rechnet sich nicht

Winterthur verzichtet auf den geplanten Wärmeverbund «Aquifer Neuwiesen» und schreibt die aufgelaufenen Kosten von 865'000 Franken ab. Grund: Das Projekt bräuchte zu hohe öffentliche Subventionen.

Der Winterthurer Stadtrat hatte das Projekt bereits letzten Herbst vorläufig sistiert. Eine Überprüfung hat nun die damalige Befürchtung bestätigt: Das Projekt «Aquifer Neuwiesen» rechnet sich nicht.

Tiefe Ölpreise und Verzögerungen

In der Zwischenzeit haben sich mehrere wichtige Faktoren geändert. So drücken gemäss Winterthurer Stadtrat unter anderem die tiefen Ölpreise auf die Wirtschaftlichkeit. Zudem gab es Verzögerungen wegen der Administrativuntersuchung zur Wärme Frauenfeld AG. Dadurch hatte man laut Stadtrat potenzielle Grosskunden verloren, die ihre Heizungen rascher ersetzen müssen und nicht mehr zur Rentabilität von «Aquifer Neuwiesen» beitragen können.

Das Projekt «Aquifer Neuwiesen» – ein sogenannter Quartierwärmeverbund – sah vor, die Abwärme des Grundwassers im Gebiet Neuwiesen zu nutzen. Aus ökologischer Sicht wäre dies sinnvoll, nicht aber aus finanzieller, hält der Winterthurer Stadtrat fest. Für «Aquifer Neuwiesen» müsste die Stadt Winterthur mindestens elf Millionen Franken in die Hand nehmen.

Grüne kritisieren, FDP lobt

Die Winterthurer Grünen kritisieren den Entscheid: Aus Angst vor den Schatzmeistern werfe der Stadtrat im Kampf gegen die Klimaerwärmung das Handtuch. Wer wolle, finde Wege, wer nicht wolle, finde Gründe und Ausreden, schreiben sie in ihrer Stellungnahme.

Die FDP, die den neuen Stadtwerk-Vorstand im Stadrat stellt, begrüsst den Entscheid. Die Wärmering-Affäre der letzten Jahre habe gezeigt, dass man Energieprojekte nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich betrachten und prüfen müsse.

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