- Nach dem Rücktritt von Hubert Achermann als Präsident der Stiftung Lucerne Festival kommt es zu weiteren drei Rücktritten bei der Stiftung der Freunde des Lucerne Festival.
- Dort hören zwei Mitglieder sowie die langjährige Geschäftsführerin auf.
- Hintergrund sind Mobbing-Vorwürfe.
Im November war bekannt geworden, dass der Leiter der Nachwuchs-Sektion des Musikanlasses Lucerne Festival Mobbing-Vorwürfe gegen den Intendanten Michael Haefliger erhoben hatte. Der Stiftungsrat liess die Vorwürfe juristisch untersuchen und teilte Anfang Dezember mit, dass es keine Anhaltspunkte für Mobbing gebe, wohl aber einen Arbeitskonflikt. Vom betroffenen Mitarbeiter wolle man sich trennen.
Einen Tag vor der Veröffentlichung der Untersuchungsresultate teilte Lucerne Festival mit, dass Achermann nach elf Jahren als Präsident des Stiftungsrats von Lucerne Festival zurücktrete und auch das Präsidium der Stiftung Freunde des Lucerne Festival abgebe. Soweit die Vorgeschichte.
Am Freitag nun teilte die Stiftung Freunde des Lucerne Festival mit: «Die nun bekannt gewordenen Hintergründe zum Ausscheiden von Hubert Achermann haben die beiden Mitglieder des Stiftungsrates und die Geschäftsführerin zu diesem Schritt bewogen.» Gemeint sind die beiden Stiftungsratsmitglieder Corinna von Schönau-Riedweg und Michel Stadlin sowie Geschäftsführerin Valentina Rota.
Die drei könnten die Entscheidungen rund um die Behandlung der «gravierenden» Mobbing-Vorwürfe an die Adresse des Intendanten Michael Haefliger nicht mittragen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Zudem lehnten sie das Vorgehen im Zusammenhang mit dem erzwungenen Rücktritt von Hubert Achermann als Präsident der Stiftung Lucerne Festival «entschieden» ab. Sie sehen die Integrität der Führung des Festivals in Gefahr und befürchten einen grossen Reputationsverlust.
Neuer Präsident ist gewählt
Ebenfalls am Freitag hat der Stiftungsrat des Lucerne Festival einstimmig Markus Hongler zum Nachfolger Achermanns gewählt. Der 62-Jährige ist seit 2011 Mitglied des Stiftungsrats.
Der neue Präsident Markus Hongler hätte sich gewünscht, dass der Wechsel im Präsidium des Festivals ohne Misstöne vonstatten gegangen wäre. Leider sei es anders gekommen. Der Stiftungsrat, der ansonsten unverändert bleibt, werde die Entwicklungen der letzten Wochen nun analysieren. Intendant Haefliger geniesse das volle Vertrauen des Gremiums.