Für die Aargauer Wirtschaft ist eine Branche seit jeher besonders wichtig: Die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM). Firmen aus dieser Sparte beschäftigen im Kanton fast 30'000 Personen und dominierten nach wie vor, wie die Aargauische Industrie- und Handelskammer (AIHK) in ihrer am Mittwoch publizierten Umfrage erläutert.
Nun blickt diese wichtige Branche wieder optimistischer in die Zukunft als in den vergangenen zwei Jahren. Die Unternehmen hätten sich mehrheitlich mit dem starken Schweizer Franken arrangiert, erholten sich also vom Frankenschock schreibt die AIHK weiter.
Die MEM-Unternehmen sind stark auf Exporte ausgerichtet und Exporte zogen 2016 wieder an. Aargauer Unternehmen aus dieser Sparte konnten letztes Jahr im Gegensatz zur Schweiz die Ausfuhren um sieben Prozent steigern. Die AIHK spricht gemäss diesen Ergebnissen denn auch von einem Erholungseffekt.
Unbeachtete Pharma legt kräftig zu
Eine andere, im Aargau wenig beachtete, Branche lässt die Wirtschaft ebenfalls frohlocken: Die Pharmaindustrie wird im Aargau immer wichtiger, da im Fricktal – nahe den klassischen Pharmastandorten in Basel – noch viel gut erschlossenes Bauland für Kapazitätsausbau vorhanden ist.
Die Pharmabranche verzeichnete in den letzten Jahren das grösste Wachstum der Aargauer Industrie (2011-14: plus 20 Prozent). Im Jahr 2016 waren Pharmaunternehmen für 62 Prozent der nominalen Aargauer Industrieexporte verantwortlich.
Neues Sorgenkind: Dienstleistungssektor
Nicht ganz so rosig sieht es im Dienstleistungssektor aus. Nach Jahren des steten Wachstums stagnierte dieser Bereich letztes Jahr und erwartet auch für dieses Jahr keine steigenden Gesamtumsätze. Laut AIHK liege das vor allem an der gesamtschweizerisch verhaltenen Binnenkonjunktur.
Insgesamt aber präsentiere sich die Aargauer Wirtschaft solide und blicke optimistisch nach vorne. Das dürfte auch den Arbeitsmarkt freuen, denn speziell die Industrieunternehmen, welche die letzten Jahre Stellen abbauen mussten, planen keine weiteren Abbaumassnahmen mehr.