Vor 25 Jahren, am 3. Dezember 1994, wurde in Japan die erste Playstation verkauft. Heute sind sie vom Markt nicht mehr wegzudenken. In der Zwischenzeit hat die Spielkonsole die Welt der Gamer für immer verändert. Die Playstation 1 hatte ein CD-Laufwerk, im Gegensatz zum Beispiel zum Konkurrenzmodell von Nintendo, welches über ein Modulsystem verfügte.
«Eine CD hat massiv mehr Speicherplatz als die damals verwendeten Modulsysteme», so SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren. Games seien dadurch interessanter geworden. Hinzu komme ein weiterer bedeutender Vorteil: «Die Produktion von CDs ist einfacher und günstiger. Wegen dieser niedrigeren Einstiegsschwelle begannen auch viele Drittentwickler Spiele zu programmieren und das Angebot auf der Playstation wuchs.»
«Sony gelang es, das Gamen cool zu machen»
Aber nicht nur das CD-Laufwerk habe die Playstation gross gemacht, meint Tschirren: «Sony gelang es, das Gamen cool zu machen. Dadurch gewann die Firma eine neue Zielgruppe hinzu: die jungen Erwachsenen.» War das Spielen auf der Konsole bis anhin eher für Kinder gedacht, transportierte Sony das Ausgangs-Feeling direkt auf den Fernseher. «Junge Erwachsene hörten und sahen beim Gamen den gleichen Sound und die gleichen Grafiken wie im Club», so Tschirren.
In der Schweiz ist die Gamingbranche nach wie vor ergiebig. 2018 wurde mit Konsolen, Games und Onlinegaming ein Gesamtumsatz von 276 Millionen Franken erzielt, wie der Verein Swiss Interactive Entertainment Association mitteilt. An der Spitze der verkauften Konsolen: Nach wie vor die Playstation. Die meistverkaufte Spielkonsole weltweit ist bis dato die Playstation 2.
Und der Vorgänger? Die Playstation 1 steht auf Platz 4 der meistverkauften Konsolen. Dies 25 Jahre nach ihrem Markteintritt. Insgesamt wurde sie gut 104 Millionen Mal verkauft.
Die Grafik wird immer besser
Auch Technologie-Experte Robert Weiss kann sich noch gut daran erinnern, wie sich die Spiele-Erfahrung mit der Playstation 1 verändert hat: «Die Grafik wurde dank der CD um einiges besser. Davor kannte man nur das zweidimensionale Spielen – auf der Playstation war es plötzlich dreidimensional möglich. Das war verblüffend.»
Seither hat sich die Gamewelt weiter stark verändert. «Die Leistung der aktuellen Playstation 4 gegenüber dem ersten Modell ist etwa 60'000 Mal stärker», so Weiss. Die Zeit der Klötzchen-Grafik sei vorbei, heute sehe alles sehr real aus.
Streaming-Dienst für Gamer
Die Technologien werden sich weiter entwickeln. Diesen Sommer hat Google den Game-Streaming-Dienst Stadia lanciert. Die Idee dahinter: Auch für aufwendige Games braucht es keine hohen Rechenleistungen mehr, da das Spiel auf einem leistungsstarken Server läuft und auf den eigenen Computer oder die eigene Konsole gestreamt wird.
Es stellt sich also die Frage, ob Konsolen künftig ganz verschwinden werden und Sony seine Vorherrschaft verlieren wird. Digitalredaktor Tschirren winkt ab: «Ende 2020 erscheint die Playstation 5, Sony darf auf einen weiteren Erfolg hoffren. Playstation hat eine grosse Spielerbasis, die der Marke treu bleiben wird.» Zudem sei nicht auszuschliessen, dass Sony eines Tages ebenfalls in das Game-Streaming-Business einsteigen werde.
Auch Robert Weiss sieht eine Streaming-Plattform nicht als Konsolen-Untergang: «Fast alle Konsolen sind ähnlich leistungsstark. Heutzutage überzeugt man mit einem guten Spiel.»