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Wirtschaft Alstom-Deal perfekt

Der Verwaltungsrat von Alstom macht den Weg frei für das Angebot von General Electric. Dennoch ist das Geschäft noch nicht in trockenen Tüchern. Um den Kaufpreis des französischen Anteils wird noch heftig gerungen. Was in Paris ausgehandelt wird, könnte Konsequenzen für die Schweiz haben.

Frankreich kann aufatmen: Der französische Alstom-Konzern will das Kooperationsangebot des US-Konzerns General Electric (GE) annehmen. Der Verwaltungsrat habe einstimmig dafür gestimmt, gab das Unternehmen am Samstag in Paris bekannt.

Alstom-Chef vor Rücktritt

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Legende: keystone

Patrick Kron, Chef des Alstom-Konzerns, will zurücktreten, sobald die Allianz mit dem US-Konzern General Electric (GE) abgeschlossen ist. Dies sagte er der französischen Zeitung «Journal du Dimanche». «Ich werde die Übergangsphase begleiten und die ‹neue Alstom› aufgleisen.» Anschliessend werde eine neue Equipe das Zepter übernehmen.

Verhandlungen mit Grossaktionär

Gleichzeitig will der französische Staat mit 20 Prozent grösster Aktionär bei Alstom werden. Die Zukunft von Alstom ist zumindest vorerst gesichert. Doch zu welchem Preis, darüber wird noch heftig gerungen.

Nach unbestätigten Informationen will Frankreich 28 Euro pro Aktie bezahlen, den Wert bei Handelsschluss am Freitag. Damit müsste Paris über 1,7 Milliarden Euro auf den Tisch legen. Der Alstom-Grossaktionär Bouygues soll aber 35 Euro pro Stück verlangen. Die Kaufsumme für den 20-Prozent-Anteil käme dann auf 2,1 Milliarden Euro.

Der Chef des US-Mischkonzerns General Electric (GE), Jeff Immelt, hat unterdessen die Entscheidung des französischen Alstom-Konzerns für das GE-Angebot begrüsst. «Wir kommen nun zur nächsten Phase der Allianz mit Alstom», sagte Immelt. Es gehe jetzt darum, ein global wettbewerbsfähiges Unternehmen im Energie- und Netzbereich zu schaffen.

Bedauern bei Siemens und MHI

Nach ihrer Niederlage im Übernahmekampf haben Siemens und Mitsubishi Heavy Industries (MHI) das Kapitel Alstom abgehakt. MHI bedauerte die Entscheidung der französischen Regierung.

Bereits am Freitagabend hatte Siemens «Verständnis für die nationalen Interessen der französischen Regierung zur Neuordnung von Alstom» geäussert. Das Tandem aus Siemens und MHI hatte zuletzt sein Angebot aufgebessert und den Bar-Anteil auf insgesamt 14,6 Milliarden Euro angehoben. Den Zuschlag erhielten dennoch die Amerikaner, die das Alstom-Energiegeschäft mit 12,35 Milliarden Euro bewerteten und zuletzt auch die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen anboten.

Verunsicherung in der Schweiz

Ungeachtet wie der Deal ausgeht in der Schweiz wird die Situation nicht besser. Rund 6500 Arbeitsplätze zählt Alstom Schweiz an den verschiedenen Standorten, mit Zulieferern sind es sogar 15'000. In Baden ist Alstom gar der wichtigste Arbeitgeber. Eine Jobgarantie, wie sie für Frankreich ausgehandelt wurde, gibt es in der Schweiz nicht.

Audio
Alstom-Deal: Schweizer Jobs gefährdet
aus SRF 4 News aktuell vom 21.06.2014.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 34 Sekunden.

Im Aargau ist deshalb die Sorge gross – erst recht, seit im vergangenen Monat ein Brief von General-Electric-Chef Jeffrey Immelt an den französischen Staatspräsidenten François Hollande publik wurde. Um Paris auf seine Seite zu bringen, hatte Immelt angeboten, den Sitz der Alstom-Sparte thermische Kraftwerke von Baden nach Belfort im Osten Frankreichs zu verlegen. Daran dürften einige hundert Arbeitsplätze hängen.

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