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Axpo rutscht tief in rote Zahlen
Aus Tagesschau vom 19.12.2014.
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Wirtschaft Axpo macht rund 700 Millionen Franken Verlust

Der Energiekonzern will wegen des grossen Minus‘ keine Dividende ausschütten. Obwohl die Firma mehr Strom verkaufen konnte, ist der Umsatz gesunken.

Axpo schreibt unter dem Strich tiefrote Zahlen. Weil der Stromkonzern Wertberichtigungen von 1,5 Milliarden Franken vornehmen musste, verbucht er im Geschäftsjahr 2013/14 einen Verlust von 730 Millionen Franken. Den Kantonen soll darum keine Dividende ausgeschüttet werden.

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Tiefrote Zahlen bei der Axpo
aus Rendez-vous vom 19.12.2014. Bild: Keystone
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Im Vorjahr hatte Axpo noch einen Gewinn von 212 Millionen Franken erzielt. Angesichts des nun erlittenen negativen Ergebnisses und der weiterhin wenig rosigen Aussichten im Energiegeschäft schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 13. März 2015 vor, auf die Ausschüttung der Dividende zu verzichten. Für 2013 entrichtete Axpo den den acht beteiligten Kantonen insgesamt 74 Millionen Franken.

Das um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsergebnis 2013/14 dagegen bezeichnet der Stromkonzern der Kantone Zürich, Aargau, St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen als solide. Mit 479 Millionen Franken fällt es jedoch um 279 Millionen Franken tiefer aus als im Vorjahr.

Als Grund für diesen Rückgang nennt Axpo die tiefen Grosshandelspreise im europäischen Markt, die zurückzuführen sei auf die eingetrübte konjunkturelle Aussichten, die niedrigen Preise für CO2-Zertifikate und auf die weiterhin ansteigende Einspeisung von subventionierter Energie.

Folge davon ist auch, dass diverse Kraftwerke der Axpo mittlerweile über dem Marktpreis produzierten und damit unrentabel seien, wie das Unternehmen schreibt. Axpo konnte zwar im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr den gesamten Energieabsatz um 1,5 Milliarden auf 79,4 Milliarden Kilowattstunden (kWh). steigern. Der Umsatz sank jedoch von 7,0 Milliarden auf 6,7 Milliarden Franken.

Rückstellungen für Mehrwehrtsteuer-Nachzahlung

Das Geschäftsergebnis beeinflusst haben aber nicht nur die bereits im September bekannt gegebenen Abschreibungen von 1,5 Milliarden Franken auf Kraftwerken und Bezugsverträgen. Axpo musste auch Rückstellungen für eine Mehrwertsteuer-Nachzahlung in Italien vornehmen.

Gemäss Auskunft der Axpo-Medienstelle haben die italienischen Behörden aufgrund eines Falles im Jahr 2012 eine Untersuchung gestartet, die den Stromkonzern jetzt zu einer Rückstellung zwingt. Die Erhöhung der Abschreibungsdauer für die Kernkraftwerke Beznau, Gösgen und Leibstadt von 50 auf 60 Jahre dagegen wirkt sich in den Büchern des Stromkonzerns positiv aus.

Diese Sonderfaktoren drücken den nicht bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) auf minus 871 Millionen Franken nach einem Plus von 364 Millionen Franken im Vorjahr. Insgesamt hat Axpo in den letzten drei Jahren Wertberichtigungen in der Höhe von 2,5 Milliarden Franken vorgenommen.

Sparprogramm auf Kurs

Um den sinkenden Stromerträgen zu begegnen, hat Axpo bereits verschiedene Sparmassnahmen eingeleitet. Vor einem Jahr gab der Konzern bekannt, dass sowohl die Investitionen wie die laufenden Ausgaben gesenkt werden sollen. Als Ziel vorgegeben wurde eine Ergebnisverbesserung um 200 Millionen Franken bis Ende Geschäftsjahr 2015/16. 300 Stellen sollen bis dann abgebaut werden.

Bereits erreicht worden sind gemäss Mitteilung Verbesserungen in der Höhe von 25 Millionen Franken. 80 Stellen sollen bis Ende Jahr abgebaut sein. Ende September betrug der Stellenbestand im Stromkonzern 4477 Vollzeitstellen. Das sind 32 weniger als im Vorjahr. Die Investitionen dagegen sind trotz der Ankündigung einer Kürzung im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht auf 779 Millionen Franken gestiegen.

Beim Ausblick zeigt sich Axpo vorsichtig. Weil ein Anstieg der Grosshandelspreise für Strom in Europa nicht zu erwarten sei, müsse sich Axpo auch in den kommenden Jahren auf die Steigerung der Rentabilität konzentrierten, schreibt das Unternehmen. So soll das Kerngeschäft weiter optimiert werden und die Weiterentwicklung neuer, rentabler Geschäftsfelder vorangetrieben werden.

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