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Bericht zu Kreislaufwirtschaft Muss Verschwenden teurer werden?

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 90 Prozent der Rohstoffe werfen wir nach Gebrauch in den Abfall.
  • Die Industrieländer können ihren Wohlstand in Zukunft nur sichern, wenn sie bewusster mit den Rohstoffen umgehen würden, warnt der Verband Circle Economy.
  • Die Lösung sei, weniger aus der Erde herauszuholen, Güter länger zu gebrauchen und sie danach wiederzuverwerten.

Vom Sand über Holz und Öl bis zum Eisenerz: Jedes Jahr gelangen rund 90 Milliarden Tonnen Rohmaterialien in den Wirtschaftskreislauf. Das sind rund 35 Kilogramm pro Person und Tag – viermal mehr als vor 40 Jahren.

Der grösste Teil der Rohstoffe, nämlich über 90 Prozent, landet nach einmaligem Gebrauch im Abfall. Zu diesem Schluss kommt der erste sogenannte Kreislaufwirtschaftsbericht des Verbands Circle Economy. «Die Zahl zeigt uns vor allem, dass viel, viel verschwendet wird», sagt Co-Autor Harald Friedl. «Was wir früher als Abfall sahen oder auch jetzt noch als Abfall sehen, ist natürlich kein Abfall.»

Sorgsamer mit Ressourcen umgehen

Heute wird in grossen Mengen Geld verschleudert und die Umwelt belastet. Langfristig könnten die Industrieländer ihren Wohlstand nur wahren, wenn sie sorgsamer mit den Ressourcen umgehen würden, warnt Friedl.

Was wir früher als Abfall sahen oder auch jetzt noch als Abfall sehen, ist natürlich kein Abfall.
Autor: Harald Friedl Chef des Verbandes Circle Economy

Dazu gebe es drei einfache Massnahmen: «Erstens weniger aus der Erde herausholen.» Zweitens dürfe man weniger in Deponien lassen oder verbrennen, weil vieles davon wiederverwendet werden könne. Und drittens gehe es um die Zeit dazwischen, sagt Friedl. «Die Güter könnte man länger gebrauchen oder ihnen ein zweites Leben geben, wie es so schön heisst.»

Erste Veränderungen sichtbar

Die Autoren wollen bald weitere Zahlen zu den Kreisläufen in den einzelnen Bereichen der Wirtschaft liefern – vom Bau über die Mobilität bis zur Textilindustrie. So hoffen sie, dass künftig das Verschwenden mehr kostet.

Erste Zeichen der Veränderung seien sichtbar: So habe beispielsweise Schweden die Steuern auf Reparaturen gesenkt. Und weltweit werde der Ausstoss von CO tendenziell immer höher besteuert. Eine Wirtschaft, in der alle Kreisläufe geschlossen sind, lässt sich aber wohl erst langfristig realisieren.

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