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Der neue Mann bei Novartis
Aus Tagesschau vom 04.09.2017.
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Wechsel an Novartis-Spitze CEO Joseph Jimenez tritt 2018 zurück

  • Joseph Jimenez tritt per 1. Februar 2018 als Novartis-Konzernchef zurück.
  • Nachfolger wird Vasant Narasimhan. Er ist als Global Head of Drug Development und Chief Medical Officer Mitglied der Geschäftsleitung und seit 2005 für das Unternehmen tätig.
  • Für seinen Rücktritt nennt Jimenez sowohl berufliche als auch persönliche Gründe.

Jimenez stiess 2007 zu Novartis und steht seit 2010 an der Spitze des Unternehmens. Jimenez wird folgendermassen zitiert: «Sowohl aus beruflicher als auch aus persönlicher Sicht ist dies der richtige Zeitpunkt, die Führung des Unternehmens an Vas abzugeben.» Auf persönlicher Ebene freue sich seine Familie darauf, wieder ins Silicon Valley und die USA zurückzukehren.

«Mentor für seinen Nachfolger»

Jimenez werde per 31. Januar 2018 offiziell von seinem Amt als CEO zurücktreten, heisst es weiter. Danach werde er noch bis zu seinem Austritt aus dem Unternehmen am 31. August 2018 im Bedarfsfall auf Ersuchen des Vorsitzenden des Verwaltungsrates oder des neuen CEO hin beratend und unterstützend zur Verfügung stehen.

Er erwarte einen reibungslosen Übergang, ergänzt VR-Präsident Jörg Reinhardt, der die Arbeit von Jimenez verdankt. Dieser habe ein starkes Führungsteam aufgebaut und sei ein Mentor für seinen Nachfolger Vasant Narasimhan gewesen. «Novartis ist deshalb gut positioniert, um weiter an Dynamik zu gewinnen.»

Medizinstudium und Master in Public Policy

Jimenez lobt den künftigen CEO: «Ich bin überzeugt, dass Vas als mein Nachfolger hervorragende Arbeit leisten wird.» Narasimhan ist seit 2005 für den Konzern tätig. Davor arbeitete er für das Beratungsunternehmen McKinsey & Company. Narasimhan ist amerikanischer Staatsbürger und lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Basel.

 Vasant Narasimhan
Legende: Vasant Narasimhan leitet momentan die Medikamentenentwicklung bei dem Unternehmen aus Basel. Keystone

Der künftige Novartis-Chef verfügt über ein abgeschlossenes Medizinstudium der Harvard Medical School in den USA. Er absolvierte zudem ein Masterstudium in Public Policy an der John F. Kennedy School of Government der Harvard University.

Ausserdem verfügt Narasimhan über einen Bachelorabschluss in Biologie der University of Chicago USA. Er widmete sich zudem Gesundheitsproblemen in Entwicklungsländern.

«Geschäftssinn und eine herausragende Erfolgsbilanz»

«Vas ist tief in der medizinischen Forschung verwurzelt und verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Koordination der Schnittstellen zwischen Forschung und Entwicklung einerseits, sowie Marketing und Absatz andererseits», lässt sich Jörg Reinhardt, Novartis-Verwaltungsratspräsident, in der Mitteilung zitieren.

Ausserdem habe er einen «ausgeprägten Geschäftssinn und eine herausragende Erfolgsbilanz». Als Arzt zeichne ihn seine starke Patientenorientierung, eine aufrichtig menschliche Perspektive und ein persönliches Engagement für die Mission und Werte von Novartis aus.

Narasimhan selbst äussert sich wie folgt: «Ich fühle mich geehrt, dass mir die Führung von Novartis angetragen wurde, und werde das Amt mit grossem Respekt antreten.» Er blicke mit grosser Zuversicht in die Zukunft.

Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktorin Maren Peters

Dass Novartis-Chef Joe Jimenez seinen Rücktritt für nächstes Jahr ankündigt, kommt überraschend. Und doch ergibt es Sinn. Der Amerikaner Jimenez hat Novartis von Daniel Vasella übernommen, unter dessen allmächtiger Führung der Basler Konzern zu einem breiten Gesundheitskonzern aufgebaut wurde. Der Marketing-Experte und frühere Heinz-Ketchup-Manager Jimenez steht für die Post-Vasella-Ära: Nach dessen Weggang hat er Novartis wieder stärker fokussiert. Von sechs Geschäftsbereichen bleiben nach milliardenschweren Zu- und Verkäufen noch drei: Pharma-, Generika- und das Augenheilgeschäft.

Trotzdem gibt es noch offene Baustellen: Die Augenheilsparte Alcon kämpft mit Ertragsproblemen und ist auf Druck der Aktionäre zum Verkauf gestellt. Umsatzeinbussen beim wichtigen Blutkrebsmittel Glivec trüben ebenso die Bilanz wie Startschwierigkeiten beim Herzmedikament Entresto. Auch, wenn die Konsolidierung noch nicht abgeschlossen ist: Dass nach dem Umbauer Jimenez nun wieder ein Mediziner das Ruder des Pharmakonzerns Novartis übernimmt, ist konsequent. Vasant Narasimham ist Chef der Medikamentenentwicklung, hat aber auch einen Hintergrund bei der Unternehmensberatung McKinsey und dürfte daher eine gute Wahl sein, um das lukrative Pharmageschäft weiter auszubauen.

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