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Wirtschaft Chinas Provinzen über beide Ohren verschuldet

Ein chinesischer Buchprüfer schlägt Alarm. Mehrere Städte sollen so arg verschuldet sein, dass eine Wirtschaftskrise drohe. Ein Experte relativiert: Die Zentralregierung sei reich genug, um das Problem zu entschärfen.

In der aktuellen Ausgabe der «Financial Times» warnt ein hochrangiger chinesischer Buchprüfer vor einer bevorstehenden Wirtschaftskrise in seinem Land. Denn: Verschiedene Provinzen und Städte seien über beide Ohren verschuldet.

Das Grundproblem der Budgetpolitik Chinas Provinzen liege in deren Intransparenz, erklärt Horst Löchel, Volkswirtschaftsprofessor in Frankfurt und Shanghai und Experte für chinesische Banken. Da die Provinzen relativ autonom handeln, müssen sie keine Budgets – geschweige denn Schulden – veröffentlichen.

Zentralregierung würde bei Problemen eingreifen

Zudem würden die autonomen Regionen ihre Schulden nicht über den Kapitalmarkt einsammeln, erklärt Löchel. «Sie  holen die Kredite bei ihren Banken ein. Somit weiss man eigentlich nicht, wie hoch die Gefahr einer Wirtschaftskrise tatsächlich ist.»

Der Experte für Finanzen in China glaubt aber nicht, dass es zu einer Krise ähnlich der US-Immobilienblase kommen wird. China – zumindest die zentrale Regierung – sei eigentlich reich. Wenn es in den Provinzen irgendwelche Probleme geben sollte, könne die Zentralregierung allfällige Schulden ohne grossen Probleme herauskaufen, so Löchel.

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