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Tipps aus dem Internet Das Internet weiss immer Rat – bei Quora sogar guten

Quora hat sich einen Namen gemacht als Internetseite, die tatsächlich helfen kann. Die Plattform hat 190 Millionen Benutzer, die bald auch auf Deutsch um Hilfe fragen können. Bloss eines weiss Quora noch nicht genau: Wie sich mit Fragen und Antworten am besten Geld verdienen lässt.

  • Das Frage-und-Antwort-Portal Quora zählt nach eigenen Angaben 190 Millionen Besucher im Monat.
  • Experten beantworten auf der Seite Fragen; die Benutzer helfen bei der Qualitätssicherung mit.
  • Eine deutsche und italienische Ausgabe sind geplant. Eine französische und eine spanische Version laufen schon im Testbetrieb.
  • Nachdem es lange kein Geschäftsmodell gab, zeigt die Seite ihren Benutzern seit einem Jahr Werbung an.
  • Quora wird mit 1,8 Milliarden Dollar bewertet und finanziert sich noch hauptsächlich durch Risikokapital.

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Quora: Expertenwissen im Internet (SRF 4 News)
05:02 min
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 2 Sekunden.

Wer schon einmal online nach Hilfe gesucht hat, weiss, wie unzuverlässig das Internet in solchen Fällen sein kann. Auf Seiten wie Gutefrage oder Yahoo Clever (das in der englischen Version Yahoo Answers heisst) liegen die wirklich nützlichen Antworten zwischen viel Halbwissen und wilden Spekulationen wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen versteckt.

Im Gegensatz zu den oben genannten Seiten setzt Quora (ein Kunstwort, das an «Quorum» erinnern soll) darum auf Expertenwissen und lässt am liebsten ausgewiesene Fachleute Fragen aus den unterschiedlichsten Fachgebieten beantworten. Dazu gehören prominente Namen wie Wikipedia-Mitbegründer Jimmy Wales, Netflix-Chef Reed Hastings oder der Venture-Capital-Guru Mar Andreessen. Auch Polit-Grössen wie Hilary Clinton oder der kanadische Premierminister Justin Trudeau gaben auf Quora schon Auskunft.

Benutzer helfen bei der Qualitätssicherung

Im Gegensatz zu einer Online-Enzyklopädie wie der Wikipedia geht es bei Quora nicht um blosse Fakten, sondern um gut fundierte Meinungen und Analysen. Die Experten, deren Namen und Fachgebiet bei den meisten Antworten mit angezeigt werden, geben ihre spezifische, persönliche Sicht wieder und müssen nicht wie die anonymen Autoren der Wikipedia möglichst neutral bleiben.

Algorithmen helfen

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Neben der Community setzt Quora bei der Qualitätssicherung auch auf Algorithmen. Sie helfen, dass Fragen bei den Experten landen, die am besten dafür qualifiziert sind und Antworten den Benutzern angezeigt werden, die sich am meisten dafür interessieren. Algorithmen kommen auch zum Einsatz, um die Qualität der Antworten zu bewerten.

Gleich wie bei Wikipedia ist das Endresultat aber ein Gemeinschaftswerk: Angemeldete Quora-Benutzer können bei allen Antworten Ergänzungen und Änderungen beantragen, die ein Autor dann annehmen oder ablehnen kann. Die Benutzer können auch Antworten zum Löschen vorschlagen, die sie für falsch, irreführend oder beleidigend halten.

Quora in Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch

Quora zählt heute nach eigenen Angaben über 190 Millionen monatliche Benutzer – im Vergleich zum Vorjahr fast doppelt so viele. An die 40 Prozent der Besucher stammen aus den USA. Am zweitmeisten kommen mit gut 16 Prozent aus Indien.

Mit der Expansion in den deutschen Sprachraum dürfte sich die Verteilung bald ändern. Ein genauer Starttermin ist noch nicht bekannt. In einem Interview mit der deutschen Technologie-Webseite Wired.de verspricht Quora-Gründer und -Chef Adam D'Angelo aber, dass es schon in diesem Sommer soweit sei. Ausserdem soll bald auch eine italienische Quora-Seite lanciert werden. Eine spanische und eine französische Version laufen bereits im Testbetrieb.

Ein Wert von 1,8 Milliarden Dollar

Auf eine Frage wusste das 2010 gestartete Quora allerdings selber lange keine Antwort: Wie es am besten Geld verdient. Erst im vergangenen Jahr begann das Portal, seinen Benutzern Werbung anzuzeigen. Welche Reklame jemand zu sehen bekommt, hängt von der jeweiligen Frage ab: Geht es um Autos, kann es die eines Autoherstellers sein – mit dem Hintergedanken, dass jemand, der sich nach Autos erkundigt, vielleicht bald selber eines kaufen will. Die deutschen Seiten sollen in der ersten Phase frei von Werbung bleiben.

Weil Quora keine öffentlich gehandelte Firma ist, gibt sie keine Geschäftszahlen bekannt. Wie hoch die Einnahmen aus der Werbung sind, ist deshalb nicht klar. Man kann aber davon ausgehen, dass sie die Betriebskosten noch nicht decken – auch wenn alle Experten ihr Wissen auf der Seite gratis zur Verfügung stellen.

Quora finanziert sein Geschäft deshalb immer noch mit Risikokapital, von dem es in verschiedenen Finanzierungsrunden bis heute 235 Millionen Dollar sammeln konnte. Die Investoren setzen auf einen baldigen Börsengang des Unternehmens, das derzeit mit 1,8 Milliarden Dollar bewertet wird.

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