Gegen die US-Grossbank liefen seit Jahren Ermittlungen. Der Vorwurf: JP Morgan Chase und die von ihr 2008 aufgekaufte Investmentbank Bear Stearns hätten vor gut zehn Jahren im grossen Stil Hypothekenpapiere an andere Banken, Versicherungen und Privatanleger verkauft.
JP Morgan soll dabei bewusst falsche Angaben über die Qualität der Hypothekenpapiere gemacht haben. Diese Papiere erwiesen sich dann auch nach dem Platzen der amerikanischen Immobilienblase als völlig wertlos.
Kostspieliger Schlussstrich
Besonders geschädigt wurden dabei unter anderem die Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, denen für rund 33 Milliarden Dollar Ramschpapiere angedreht wurden. Diese beiden Unternehmen mussten deshalb auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 verstaatlicht werden.
Mit einer Zahlung von 13 Milliarden Dollar will JP Morgan Chase nun offenbar einen Schlussstrich unter das umstrittene Hypothekengeschäft ziehen. Strafzahlungen sollen neun Milliarden Dollar umfassen. Vier Milliarden sollen an finanziell geschädigte Hausbesitzer fliessen. Dies wäre der höchste Vergleich, den eine einzelne Bank an der Wall Street je geschlossen hat.
Einigung mit Schuldeingeständnis?
Noch ist die Einigung aber nicht unter Dach und Fach, heisst es aus dem US-Justizministerium. So verhandeln die Anwälte derzeit offenbar immer noch, ob die Bank eine Rechtsverletzung einräumen muss oder nicht.
Bislang konnten sich Banken in ähnlichen Fällen oft freikaufen, ohne ein Fehlverhalten zugeben zu müssen. Etwa die Schweizer Grossbank UBS. Diese hatte im Juli den Rechtsstreit mit den USA beigelegt und dafür 885 Millionen Dollar an die Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac gezahlt – ohne ein offizielles Schuldeingeständnis.
(krua; zila)
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