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Die Fussballspieler Xhaka und Pogba kämpfen um den Ball.
Legende: Xhaka (links) und Pogba (rechts) treffen seit dieser Saison auch in der Premier League aufeinander. Reuters
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Wirtschaft Die spinnen, die Engländer!

Fussball-Stars wie Paul Pogba und Granit Xhaka haben in der soeben abgelaufenen Transferperiode in die englische Premier League gewechselt. Sie sind nicht die einzigen. Insgesamt kauften englische Klubs 312 neue Spieler für den Rekordbetrag von total 1,6 Miliarden Franken.

Manchmal sagen Zahlen mehr als tausend Worte. Die Fussballklubs der höchsten englischen Liga haben viel Geld in die Hand genommen, um neue Spieler zu kaufen, viel mehr als sie durch den Verkauf von Spielern einnehmen:

Spielertransfers 2016 in Mio. Franken

Liga
Ausgaben
EinnahmenSaldo
Englische Premier League
1600
600
- 1000
Deutsche Bundesliga
610
510
- 100
Spanische Primera Division
540490- 50
Italienische Serie A
780
750
- 30
Französische Ligue 1
210360+ 150
Portugiesische Primeira Liga110230+ 120
Schweizer Super League
2555+ 30



Quelle: transfermarkt.ch

Zugeschlagen haben vor allem die Topvereine aus Manchester und London: Mit 230 Millionen Franken gab Manchester City am meisten aus. Dafür bekamen sie Spieler wie John Stones, Leroy Sané und Gabriel Jesus.

Manchester United blätterte allein für Paul Pogba 115 Millionen Franken hin. Arsenal zahlte für den Schweizer Granit Xhaka die stattliche Summe von 50 Millionen Franken.

Aber auch englische Klubs mit weniger Finanzkraft haben ordentlich zugeschlagen: Tottenham, Leicester, Watford, Newcastle, West Ham, Crystal Palace, Aston Villa, Everton und Southhampton – sie alle erscheinen in der Liste der 30 Vereine, die weltweit am meisten für neue Spieler ausgegeben haben.

Woher stammt das Geld?

Dass die Fussballklubs auf der Insel so kräftig in Stars investieren können, hängt mit den neuen TV-Rechten zusammen. Der Sender «Sky» zahlt seit diesem Jahr einen horrenden Betrag, damit er die Matches live zeigen darf. Und ein Teil dieses Betrags wird gleichmässig auf alle Mannschaften verteilt – anders als beispielsweise in Spanien, wo die Publikumsmagnete Barcelona und Real Madrid einen grösseren Teil des Kuchens abbekommen.

Schätzungsweise 40 Millionen Franken finden so den Weg zu jedem einzelnen Premier-League-Klub. Kommen noch Zuschauereinnahmen, Trikotverkäufe, Erfolgsprämien etc. dazu. Das Geld erlaubt es den Vereinen, für Spieler Summen weit über dem Marktwert zu zahlen.

Dass die Top-Klubs am meisten investieren, ist ebenfalls erklärbar. Neue Trainer wie Pep Guardiola bei Manchester City wechseln nur, wenn sie ihre Lieblingsspieler bekommen. Bei finanzkräftigen Klubbesitzern stossen sie auf offene Ohren. Und von ihnen gibt es viele. Mehr als die Hälfte aller Premier-League-Klubs sind inzwischen im Besitz ausländischer Investoren mit viel Kapital.

Und woher stammen die rekordteuren Kicker?

Die teuersten Spieler kommen aus den Ligen in Italien (Paul Pogba), Deutschland (Granit Xhaka), Spanien (Shkodran Mustafi), Frankreich (David Luiz) und Portugal (Islam Slimani).

Während Italien, Deutschland und Spanien «Spieler-Handelsdefizite» aufweisen, nahmen französische und portugiesische Vereine deutlich mehr Geld mit Spielerverkäufen ein, als sie für Käufe ausgaben. Für Profi-Fussballer sind sie klassische Sprungbrett-Ligen.

Auch in der Schweizer Super League haben sich englische Mannschaften bedient. Shani Tarashaj wechselte von GC nach Everton, um dann sogleich an den deutschen Klub Eintracht Frankfurt ausgeliehen zu werden. West Ham kaufte von Sion Edimilson Fernandes.

Geld schiesst keine Tore

Die Premier League ist schon seit Jahren eine der attraktivsten und stärksten Ligen der Welt. Dennoch hat sich daraus bisher keine internationale Dominanz ergeben.

Wird sich das nun ändern? Einen ersten Eindruck bekommen wir ab dem 13. September, wenn die Gruppenphase der Champions League beginnt. Mit Arsenal, Manchester City, Tottenham und Leicester stehen dann vier Premier-League-Klubs im Einsatz, die sich mit den Besten Europas messen.

Sendungsbezug: SRF4 News, 17:17 Uhr

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