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GV UBS: Debatte zur Entlöhnung von Sergio Ermotti
Aus 10 vor 10 vom 24.04.2024.
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Erste UBS-GV seit CS-Übernahme UBS-Aktionäre heissen Vergütungsbericht mit knapp 84 Prozent gut

  • Am Mittwoch fand die Generalversammlung des UBS-Aktionariats statt: Während rund 4.5 Stunden wurde über den Vergütungsbericht, die CS-Integration und den Nachhaltigkeitsbericht diskutiert.
  • Mit 83.5 Prozent stimmten die UBS-Aktionäre dem Vergütungsbericht in einer Konsultativabstimmung zu.
  • Alle Verwaltungsräte wurden mit mindestens 97 Prozent der Stimmen wiedergewählt. 

UBS-CEO Sergio Ermotti sieht bereits «viele Fortschritte» bei der Integration der Credit Suisse in die UBS. Es brauche aber noch bedeutende Restrukturierungs­massnahmen und Optimierungen, bevor die Grossbank die Vorteile des Zusammenschlusses voll ausschöpfen könne, sagte Ermotti am Mittwoch an der Generalversammlung in Basel.

Die Integration sei «ein Marathon, kein Sprint», betonte der UBS-Chef. Dabei werde das Jahr 2024 für die Grossbank ein entscheidendes Jahr. Zu den wichtigsten Prioritäten für das erste Halbjahr gehöre die Fusion der beiden Stammhäuser und die Überführung des US-Geschäfts in eine einzige Zwischen­holding­gesellschaft.

Vergütungsbericht wird mit 83.5 Prozent angenommen

Nach Wortmeldungen und Kritik seitens der Aktionärinnen und Aktionäre erhielt der Vergütungsbericht an der Versammlung eine Zustimmung von 83.5 Prozent. Somit wird auch die Vergütung von Sergio Ermotti gutgeheissen. Im März war bekannt geworden, dass der Bankchef in den neun Monaten nach der Übernahme der Credit Suisse 14.4 Millionen Franken verdient hatte.

«Deutliches Zeichen»: Einschätzung des SRF-Wirtschaftsredaktors

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Die Uhr zeigt 13:53, als endlich abgestimmt wird. Die Generalversammlung der UBS in Basel läuft schon seit 10:30 Uhr. Die Voten der mehr oder weniger aufgebrachten Aktionärinnen und Aktionäre drehten sich vor der Abstimmung um die Übernahme der Credit Suisse, die Fehler in der Vergangenheit, Nachhaltigkeit und – vor allem sowie immer wieder – um die Vergütung von Konzernchef Sergio Ermotti im Umfang von 14,4 Millionen Franken. Über den Vergütungsbericht stimmen die Aktionärinnen und Aktionäre seit der Gesetzesanpassung im Nachgang der Annahme der Abzocker-Initiative konsultativ ab. Bindend ist das Resultat darum nicht, aber ein Stimmungsbarometer. Und das zeigte heute doch etwas an. Während der Geschäftsbericht mit 99 Prozent genehmigt wurde und der ebenfalls kritisierte Nachhaltigkeitsbericht (auch konsultativ, nicht bindend) 93 Prozent Zustimmung erhielt, waren es beim Vergütungsbericht nur rund 84 Prozent. Es gab an Generalversammlungen zwar schon tiefere Zustimmungswerte, im Fall der UBS ist es doch ein deutliches Zeichen, wenn 16 Prozent des Aktionariats den Vergütungsbericht ablehnen. Ob das Wirkung entfaltet? Es ist stark zu bezweifeln, dass sich die UBS-Spitze deshalb zu einem Kulturwandel bei ihrer Vergütungspraxis anregen lässt. Aber 16 Prozent Ablehnung hat Symbolkraft.

Matthias Pfander

Laut Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher sei die Vergütung Ermottis angesichts der turbulenten Übernahme der Credit Suisse gerechtfertigt. «Damit würdigt der Verwaltungsrat Ermottis hervorragende Leistung im wichtigsten Jahr der UBS-Geschichte. Er hat die wohl schwierigste Aufgabe der Branche erfüllt.»

Sergio Ermotti am UBS-Rednerpult
Legende: Die Integration sei «ein Marathon, kein Sprint», betonte der UBS-Chef Sergio Ermotti an der Generalversammlung in Basel. Keystone / GEORGIOS KEFALAS

In einer Konsultativabstimmung hiessen die Aktionäre auch den Nachhaltigkeitsbericht der Bank mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 93.4 Prozent gut. Verwaltungsratspräsident Kelleher verwies in seinen Voten auf die seines Erachtens ambitionierten Nachhaltigkeitsziele der Bank.

UBS will nach der Übernahme 85 Bankfilialen schliessen

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Am 19. März 2023 übernimmt die UBS die Grossbank Credit Suisse. Seither wird in Teilschritten fusioniert. So wurde im März 2024 bekannt, dass die UBS 85 CS-Filialen schliessen will. Betroffen sind Standorte, wo UBS und CS-Filialen unmittelbar nebeneinanderstehen.

Es handelt sich dabei um die Standorte Mendrisio im Südtessin, Delémont im Kanton Jura, Rheinfelden und Frick im Kanton Aargau sowie Grenchen in Solothurn. Bei diesen fünf Filialen will die UBS nach eigenen Angaben «Erfahrungen» sammeln. Zwischen Juli und September 2024 sollen weitere «rund 20 Standorte konsolidiert» werden, heisst es vonseiten der UBS.

Als «faktisch unzutreffend» kritisierte der UBS-CEO in seiner Rede das Argument, die UBS verfüge über eine implizite Staatsgarantie. Er verwies dabei auf das verlustabsorbierende Kapital der UBS von insgesamt rund 200 Milliarden Dollar. «Die Risiken von UBS werden von den Aktionärinnen und Aktionären getragen, und von den Inhabern der AT1-Instrumente und verlustabsorbierenden TLAC-Anleihen – nicht vom Steuerzahler.»

UBS laut Kelleher nicht «Too big to fail»

UBS-Präsident Colm Kelleher hat sich an der Versammlung erneut gegen zusätzliche Kapitalanforderungen an die Grossbank ausgesprochen. Er sei «ernsthaft besorgt» über einige der Diskussionen im Zusammenhang mit zusätzlichen Kapitalanforderungen, sagte der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Grossbank gemäss seinem Redetext. «Die Kapitalanforderungen für global systemrelevante Banken sind in den vergangenen 15 Jahren deutlich gestiegen», betonte Kelleher. Seines Erachtens sei die UBS zudem auch nicht «Too big to fail».

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Cheflohn im Fokus an der UBS-Generalversammlung
aus Rendez-vous vom 24.04.2024. Bild: KEYSTONE/Georgios Kefalas
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SRF 4 News, 24.04.2024, 11:00 Uhr;

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