Das europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg hat über das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im letzten Quartal 2014 informiert. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) in den Euro-Ländern stieg gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Ökonomen hatten 0,2 Prozent erwartet. Und so sieht es bei den grössten Vier aus:
Deutschland
Unser nördlicher Nachbar ist die Konjunkturlokomotive in Europa. Zwar schrammte Deutschland im vergangenen Sommer noch an einer Rezession vorbei, feiert aber dank eines kräftigen Wachstums zum Jahresende hin ein Comeback.
Die wichtigste Säule ist der private Konsum, der von Lohnerhöhungen und den Beschäftigungsrekorden am Arbeitsmarkt gestützt wird. Zudem gibt es viele investierfreudige Unternehmen, und die Exporteure profitieren vom billigeren Euro.
Das Bruttoinlandprodukt kletterte von Oktober bis Dezember um 0,7 Prozent – mehr als doppelt so stark wie in der Euro-Zone und auch von Ökonomen vorhergesagt.
Im Gesamtjahr legte die Wirtschaftskraft im Euro-Raum um 0,9 Prozent zu. Insgesamt 19 Länder in Europa nutzen den Euro als Währung, Litauen ist aber erst zum Jahresanfang hinzugekommen.
Frankreich
Die Nummer Zwei der Eurozone steckt in einer wirtschaftlichen Lähmung. Es gibt kaum Wachstum – im letzten Quartal 2014 betrug es gerademal noch 0,1 Prozent.
Grösstes Problem ist die Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau. Die Regierung steckt deswegen in der Zwickmühle, denn sie muss massiv sparen, um das ausufernde Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen.
Italien
Die drittgrösste Volkswirtschaft der Eurozone kommt nicht aus dem Tal heraus. Das Wachstum stagniert am Jahresende 2014. Die Arbeitslosigkeit ist auf einem Rekordhoch. Italien hat noch viele Reformen vor sich – wehrt sich aber auch gegen strikte Sparvorgaben der EU.
Spanien
Das einstige Krisenland scheint über den Berg. Die viertgrösste Ökonomie in der Eurozone wuchs zum Jahresende so stark wie seit sieben Jahren nicht mehr – satte 0,7 Prozent. Allerdings leidet die iberische Halbinsel immer noch unter einer extrem hohen Arbeitslosigkeit.