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Wirtschaft Firmen holen bis zu 75 Prozent ihrer Mitarbeiter aus dem Ausland

Unternehmen sind auf Fachwissen angewiesen. Schweizer Konzerne können den Bedarf an entsprechendem Personal aber nur ungenügend im eigenen Land abdecken. Häufig werden Stellen mit Arbeitskräften aus dem Ausland besetzt.

Die Schweiz ist für ausländische Arbeitskräfte attraktiv. Seit 2006 strömten über 450‘000 Erwerbstätige ins Land, vor allem aus der EU. Voraussichtlich am Mittwoch entscheidet der Bundesrat, ob er die Ventilklausel beanspruchen will. Damit würde er den Zustrom von EU-Bürgern – zumindest theoretisch – zeitlich beschränken. Die Zuwanderung dauerhaft eindämmen will die Umweltorganisation Ecopop über eine Volksinitiative.

Auf der anderen Seite beklagen viele Branchen und Unternehmen in der Schweiz einen Mangel an Fachkräften. Diesen decken sie oft zu grossen Teilen mit Angestellten aus dem Ausland.

Das Wirtschaftsmagazin «ECO» hat die Firmen des Swiss Market Index (SMI) sowie Coop, Migros und die SBB befragt. Konkret ging es darum, wie viele Arbeitskräfte die Firmen für die Besetzung von Stellen in der Schweiz aus dem Ausland rekrutieren. Darüber hinaus wollte «ECO» wissen, ob und wie die Unternehmen das inländische Potenzial  – vor allem Frauen und ältere Arbeitnehmer – nutzen.

Roche, Swiss Re, Holcim: Mindestens 50 Prozent aus dem Ausland

Roche steht beim Einstellen ausländischer Mitarbeiter an der Spitze. Der Pharmakonzern hat in den vergangenen Jahren 75 Prozent der offenen Stellen in der Schweiz mit Personal von jenseits der Grenze besetzt.

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Die SMI-Gesellschaften Givaudan, Richemont, SGS sowie Zurich haben auf die Anfrage nicht reagiert. Adecco und Geberit wollten die Fragen dezidiert nicht beantworten 

Beim Rückversicherer Swiss Re und beim Zementhersteller Holcim stammt jeder zweite neue Mitarbeiter aus dem Ausland. Nestlé weist einen Anteil von 40 Prozent aus.

Diese konkreten Angaben sind die Ausnahme. Nur sehr wenige der befragten Firmen wollten oder konnten genauer angeben, wie viele der in der Schweiz offenen Stellen mit Bewerbern aus dem Ausland besetzt werden.

Ungenutztes Potenzial: Frauen und ältere Arbeitnehmer

Die wenigsten Unternehmen versuchen, das inländische Potenzial – vor allem Frauen und ältere Arbeitnehmer – aktiv zu rekrutieren. Am weitesten ist hier die SBB.

  • Mit der gezielten Rekrutierung von Frauen und Personen über 50, so schätzt die Bank Julius Bär, könnte sie immerhin 20 Prozent ihrer offenen Stellen besetzen. Trotzdem bearbeitet sie diese Segmente nicht aktiv.
  • Holcim hingegen ortet bei Frauen und älteren Arbeitnehmern kein zusätzliches Potenzial: «Die meisten Stellen erfordern physische Fitness. Die (...) genannten potenziellen Arbeitnehmer qualifizieren in der Regel hierfür nicht.»

Immerhin: Einzelne Konzerne haben schon heute einen recht hohen Frauenanteil. Die Credit Suisse beschäftigt nach eigenen Angaben 37 Prozent Frauen, Novartis 43, Nestlé 53 und die Migros 60 Prozent.

Der Migros-Genossenschaftsbund am Zürcher Limmatplatz führt eine spezielle Mutterschaftsliste: So würden ehemalige weibliche Mitarbeitende angefragt, ob sie Interesse an einer entsprechenden Vakanz hätten, teilt die Migros mit.

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