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Anhaltende Geldabflüsse bei der Credit Suisse
Aus Tagesschau vom 14.03.2023.
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Geschäftsbericht 2022 CS-Geschäftsbericht 2022: keine Boni für Geschäftsleitung

  • Die Credit Suisse hat mit etwas Verspätung ihren Geschäftsbericht 2022 publiziert.
  • Nach Abschluss der Gespräche mit den US-Behörden bestätigt die Grossbank das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2022, wie es im Februar publiziert worden ist.
  • Für die Geschäftsleitung wurden keine variablen Vergütungen beantragt.
  • Der Verwaltungsrat erhält eine Entschädigung von insgesamt 10.4 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es 11.7 Millionen Franken.

Das miserable Geschäftsjahr 2022 der Credit Suisse führt zu einer tieferen Entlöhnung der Top-Manager. Die Geschäftsleitung der angeschlagenen Grossbank erhält insgesamt eine Entschädigung von 32.2 Millionen Franken nach 38.1 Millionen im bereits schwachen Jahr 2021.

Boni-Verzicht war angekündigt

Wie bereits angekündigt, werden 2022 keine Boni an die Geschäftsleitung gezahlt. CS-CEO Ulrich Körner, der den Chefposten per Anfang August übernommen hat, erhält für das vergangene Jahr eine Entschädigung von 2.5 Millionen Franken. Vor seiner Ernennung zum CEO leitete er das CS-Asset Management. Sein Vorgänger Thomas Gottstein hatte 2021 noch eine Entschädigung von 3.8 Millionen Franken erhalten.

Die Credit Suisse hatte bereits vor Monatsfrist bei der Vorlage der Jahreszahlen 2022 mitgeteilt, dass die Geschäftsleitung aufgrund des massiven Jahresverlusts ganz auf variable Entschädigungen verzichtet. Allerdings sollen die Manager einen «einmaligen aufgeschobenen aktienbasierten Transformation Award» von maximal 30.1 Millionen erhalten. Dieser soll von Leistungsbedingungen im Zeitraum 2023 bis 2025 abhängen.

Credit Suisse kämpft weiter mit Geldabflüssen

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Die Grossbank Credit Suisse kämpft weiter mit Geldabflüssen. Zwar hätten sich die Abflüsse von Kundengeldern auf viel tieferen Niveaus stabilisiert. Sie hätten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäftsbericht aber noch nicht gedreht, schreibt die Bank in ihrem Geschäftsbericht 2022.

Mit Blick nach vorne könne die tiefere Basis an verwalteten Vermögen zu geringeren Erträgen führen. Sollte es nicht gelingen, die Abflüsse umzudrehen, könnte dies nachteilige Wirkungen auf die künftigen Geschäftsergebnisse und finanziellen Konditionen haben, so die CS weiter.

Im vierten Quartal 2022 verzeichnete die Grossbank Nettoneugeldabflüsse von gut 110 Milliarden. Im gesamten vergangenen Geschäftsjahr zogen Kunden Vermögen in Höhe von rund 123 Milliarden Franken ab.

2022 als schlimmstes Jahr seit der Finanzkrise

Die Gesamtvergütung des Verwaltungsrates zwischen den Generalversammlungen 2022 und 2023 betrug 10.4 Millionen Franken gegenüber 11.7 Millionen im Jahr davor. Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann erhielt eine Vergütung von 3.2 Millionen Franken. Für die Periode zwischen den Generalversammlungen 2023 und 2024 sollen die Verwaltungsräte erneut mit bis zu 13.0 Millionen entschädigt werden.

Die Credit Suisse hatte 2022 mit einem Jahresverlust von 7.3 Milliarden Franken das schlimmste Jahr seit der Finanzkrise 2008 erlebt. Bereits im Jahr davor hatte die Grossbank einen Jahresverlust von 1.6 Milliarden Franken erlitten.

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Archiv: Finma rügt CS wegen «schwerer Mängel» im Fall Greensill
aus Rendez-vous vom 28.02.2023. Bild: KEYSTONE/Michael Buholzer
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Schwächen bei Kontrollmechanismen

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Die Credit Suisse hat erhebliche Schwächen bei der internen Kontrolle der Finanzberichterstattung eingeräumt. Konzernchef Ulrich Körner und Finanzchef Dixit Joshi seien nach einer Überprüfung zum Schluss gekommen, dass die Offenlegungskontrollen und -prozesse zum Jahresende 2022 nicht wirksam gewesen seien, hiess es im jüngsten Geschäftsbericht der Schweizer Grossbank. Der Buchprüfer PWC kam zu einem ähnlichen Schluss.

Das CS-Management arbeite daran, die festgestellten Schwächen zu beseitigen. Das beinhalte eine Stärkung des Risiko- und Kontrollrahmens. Die Anpassungen benötigten signifikante Ressourcen, schreibt die CS weiter. Es sei zudem nicht sicher, ob die ergriffenen Massnahmen die Schwächen tatsächlich beseitigen würden.

Kommentare der US-Behörden verzögerten Publikation

Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts wäre eigentlich bereits am Donnerstag der Vorwoche vorgesehen gewesen. Allerdings hatte die Credit Suisse die Publikation wegen einer kurzfristig eingetroffenen Anfrage der US-Börsenaufsicht SEC abgesagt. Offenbar sind die Unklarheiten nun ausgeräumt.

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Archiv: Credit Suisse verschiebt Veröffentlichung des Geschäftsberichts
Aus Tagesschau vom 09.03.2023.
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Für die Generalversammlung vom 4. April stellen sich alle Mitglieder des Verwaltungsrats für eine Amtsdauer von einem Jahr zur Wiederwahl, wie die CS mitteilt. Zudem sollen die Aktionäre dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung für das Geschäftsjahr 2022 Entlastung erteilen – ausgeklammert werden dabei allerdings alle Themen mit Bezug zu den «Greensill-Fonds».

SRF 4 News, 14.03.2023, 07.30 Uhr;

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