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Aktie im Tief Die Credit-Suisse-Aktionäre befinden sich im Panikmodus

Zwei Dinge hat die US-Finanzministerin Janet Yellen klar gemacht. Erstens: Beim Aus der Silicon Valley Bank (SVB) handelt es sich um ein regionales Bankenproblem, die Einlagen der Kundinnen und Kunden sind gesichert. Und zweitens: Die Banken sind solid.

Auch der Berner Wirtschaftsprofessor und ehemalige Direktor für Wirtschaftspolitik beim Staatsekretariat (Seco) sagt, er sehe keine Hinweise für eine neue Bankenkrise, so wie sie die Welt vor 15 Jahren erlebte. Trotzdem verloren Bankaktien heute teils stark. In der Schweiz am meisten wohl die Aktie der Credit Suisse. Sie brach heute Morgen innert weniger Stunden um fast 15 Prozent ein.

Vertrauen in die CS noch nicht hergestellt

Bankenanalysten betonen einhellig: Der Kursverlust ist übertrieben. Die Credit Suisse sei nicht vergleichbar mit der gescheiterten Silicon Valley Bank (SVB), sagt beispielsweise Andreas Venditti, von der Bank Vontobel. Aus der Schweizer Grossbank heisst es, man sei weder an der SVB beteiligt noch habe man Geschäftstätigkeiten mit dem US-Institut. Die Quelle möchte nicht zitiert werden. Dennoch hat die CS-Aktie heute Morgen ihr Allzeit-Tief erreicht. Sie fiel auf 2.129 Franken. Der Kollaps der SVB ist nicht die alleinige Ursache.

Betroffen von diesem Kursverlust sind wir alle. Fast alle Pensionskassen in der Schweiz – auch der AHV-Fonds – sind an der Grossbank beteiligt. Wenn die Pleite einer kleinen US-Regionalbank dazu führen kann, dass einer der wichtigen Titel an der Schweizer Börse so massiv an Wertes verliert, kann man das nicht einfach so hinnehmen, als sei das eine Marktverwerfung.

Seit Längerem reagiert die CS-Aktie selbst bei kleinsten Unsicherheiten teilweise massiv – viel stärker als ihre Konkurrentin, die UBS. Eine Mitschuld an diesem Kurszerfall trägt auch das Führungsduo der Bank. Seit bald einem Jahr sind Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann und Konzernchef Ulrich Körner am Ruder. Bisher ist es ihnen nicht gelungen, das Vertrauen in die Bank wieder herzustellen.

Immer wieder für negative Überraschungen gut

Immer wieder sorgen Hiobsbotschaften für neue Überraschungen. Die Schweizer Banken gelten aufgrund der stark gestiegenen Eigenkapitalanforderungen seit der Finanzkrise zwar als sicher – auch die Credit Suisse. Allerdings: Wie viele weitere Pleiten, Milliardenabflüsse von Kundengeldern und Verluste die Bank noch aushalten kann, kann niemand wirklich beurteilen.

Viele Antworten blieb die Credit Suisse bisher schuldig. CS-Chef Ulrich Körner soll morgen an der Morgan Stanley European Financial Conference 2023 den Kurszerfall der Credit-Suisse-Aktie einordnen, heisst es vonseiten der Bank.  Auf die leichte Schulter nehmen sollte er seinen Auftritt nicht .

Pascal Schumacher

Wirtschaftsredaktor

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Pascal Schumacher ist Jurist und Historiker. Er arbeitet seit 15 Jahren als Wirtschaftsreporter für das Schweizer Fernsehen.

Tagesschau, 13.03.23, 19:30 Uhr

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