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Grossaktionär will aussteigen SoftwareOne geht an die Börse

SoftwareOne ist eine weitgehend unbekannte Firma, die aber dick im Geschäft ist. Heute wagt sie ihr Börsendebüt.

Die Nidwaldner verkaufen für Microsoft, Oracle und IBM Software-Lizenzen an zehntausende Firmen in über 90 Ländern. Gegründet wurde das Unternehmen vor fast 20 Jahren. Doch erst in den letzten Jahren ist SoftwareOne zum Grosskonzern geworden, sagt Cengiz Sen.

Er beobachtet die IT-Branche für die Bank Julius Bär. «Es ist ein weites, sehr fragmentiertes Feld. SoftwareOne hat es in den letzten Jahren sehr gut verstanden, diesen Markt aufzurollen und wichtige Konkurrenten zu übernehmen», so Sen. SoftwareOne hat in den letzten drei Jahren fünf Firmen übernommen und deshalb inzwischen über 5000 Mitarbeitende.

Weniger als 100 von ihnen arbeiten am Hauptsitz in Stans. Bis heute war das Unternehmen fast vollständig im Besitz von fünf Aktionären. Darunter sind bekannte Namen wie Daniel von Stockar von der gleichnamigen vermögenden Zürcher Patrizierfamilie. Oder Beat Curti – ihm gehörten zum Beispiel einst der Detailhändler Pick Pay und er besass Anteile am Werbevermarkter Goldbach Media. Die beiden bleiben Aktionäre, auch nach dem Börsengang.

Börsengang erhöht Bekanntheitsgrad

An Kapital hat es SoftwareOne deshalb bisher nicht gemangelt. Nun will der US-Grossinvestor KKR aussteigen. Der Börsengang sei eine gute Möglichkeit, den Expansionskurs trotzdem weiterzuführen, sagt Sen von Julius Bär weiter: «Es ist natürlich ein gutes Marketingtool, an der Börse zu sein. Unternehmen werden auf einen aufmerksam, neue Geschäfte können dadurch generiert werden.»

Auf der anderen Seite sei es für ein Wachstumsunternehmen gut, an der Börse zu sein, letztlich auch, um Kapital zu beschaffen, so Sen. Der Start ist geglückt: Nach Stadler Rail und Alcon findet am Freitagmorgen also ein weiterer Milliarden-Börsengang statt. Insgesamt ist SoftwareOne die fünfte Firma, die in diesem Jahr an die Schweizer Börse geht.

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