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Wirtschaft Iberia macht eine Million Euro Verlust – pro Tag

Ein angekündigter Sanierungsplan könnte das Überleben der spanischen Iberia-Airline sichern. Das Personal will den geplanten Stellenabbau nicht hinnehmen – und hat die grösste Streikwelle in der Geschichte der Unternehmens gestartet.

Der Streik bei Iberia richtet sich gegen einen drastischen Sanierungsplan, der das Überleben der angeschlagenen spanischen Fluggesellschaft sichern soll. Der Plan sieht vor, dass zur Kostensenkung das Angebot auf den Strecken verringert wird, die nicht rentabel und nicht von strategischer Bedeutung sind.

Bis 2015 sollen 3800 der insgesamt 20'000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Löhne sollen um 25 bis 35 Prozent sinken. «Diese Massnahmen sind hart, aber sie sind unerlässlich, um zu verhindern, dass Iberia verschwindet», betonte der Konzern.

Plan ohne Perspektive

Bereits in diesem Jahr will Iberia das Flugangebot um 15 Prozent reduzieren. Flüge nach Berlin wurden schon aus dem Angebot gestrichen. Die Flotte soll um 25 Maschinen verkleinert werden.

Audio
Iberia kämpft ums Überleben. (Maren Peters)
aus SRF 4 News aktuell vom 18.02.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 41 Sekunden.

Iberia verzeichnet nach eigenen Angaben Verluste von einer Million Euro pro Tag. In den ersten neun Monaten des Jahres 2012 verbuchte das Unternehmen ein Minus von 262 Millionen Euro. In den vergangenen fünf Jahren seien Verluste von insgesamt fast einer Milliarde Euro angehäuft worden, teilte Iberia mit.

Die Gewerkschaften werfen der Konzernführung vor, Iberia zerschlagen zu wollen. Nach ihrer Ansicht bietet der Plan keine Zukunftsperspektive.

Deshalb haben das Boden- und Kabinenpersonal zur grössten Streikaktion in der Geschichte des Unternehmens aufgerufen. Bis Freitag wollen sie die Arbeit niederlegen.

Streikende im Flughafengebäude von Madrid (keystone)
Legende: Iberia und British Airways gehören zur Holding IAG. Die Streikenden glauben, der Sanierungsplan nütze nur den Briten. Keystone

Für die fünf Streiktage wurden insgesamt mehr als 1200 Flüge abgesagt. Dazu gehörten nicht nur Flugverbindungen von Iberia selbst, sondern auch von Tochtergesellschaften wie Vueling, Air Nostrum oder Iberia Express. Allein für Montag wurden 236 Flüge gestrichen. Nach Angaben von Iberia wurde ein grosser Teil der betroffenen  Passagiere auf andere Maschinen umgebucht.

Streikende prallen auf Polizei

Am Genfer Flughafen stehen für Montag drei Iberia-Flüge auf dem Plan. Der erste Flug habe am Morgen stattgefunden, die für den Mittag geplante Verbindung sei annulliert worden, sagte ein Sprecher des Flughafens. Über den Flug am Abend gebe im Moment es keine Angaben.

In Zürich sei noch kein Flug annulliert worden, teilte eine Sprecherin mit. Den multinationalen Euro-Airport Basel bedient die Iberia nicht.

Am Flughafen in Madrid ist es inzwischen zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei zu kommen. Tausende Streikende wollten im Flughafen auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen die Streikenden vor. Schliesslich konnten die Demonstranten aber das Terminal stürmen und ihre Proteste fortsetzen. Sie skandierten dabei «Yes, we can!»

Video
Streikende drängen in den Madrider Flughafen (unkommentiert).
Aus News-Clip vom 18.02.2013.
abspielen. Laufzeit 37 Sekunden.

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