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Finma ermittelt in einem prominenten Fall
Aus Rendez-vous vom 23.06.2017. Bild: Keystone
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Internes Wissen missbraucht Klare Botschaft der Finanzaufsicht

Die Finanzmarktaufsicht Finma schreitet in einem prominenten Fall von Insiderhandel ein. Eine Einordnung.

Der Finma ist mit dem einstigen Starsanierer Hans Ziegler ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Dick ist der Fisch nicht primär, weil Ziegler eine prominente Figur der Schweizer Wirtschaftswelt ist. Sondern weil es sich – wie die Finma selbst sagt – um einen «gravierenden Fall» handelt, den sie nun abschliessen konnte.

Man stelle sich vor: Da bereichert sich ein Wirtschaftskapitän und hoch bezahlter Profiverwaltungsrat zahlreicher Industriefirmen systematisch, über Jahre hinweg, indem er sein Wissen missbraucht. Weiss er, dass ein Firmenzusammenschluss, oder -verkauf bevorsteht, kauft er Wertschriften. Sobald dann auch die Öffentlichkeit von der Nachricht erfährt, steigen die Aktienkurse.

Weder Bestätigung noch Dementi

Die Folge: Dank des Insiderwissens macht der Mann an der Börse Kasse. Und zwar im grossen Stil: 1,4 Millionen Franken unrechtmässig erzielte Gewinne zieht nun die Finma in ihrem Verfahren ein. Wichtig zu wissen ist allerdings: Noch steht nicht offiziell fest, dass es sich tatsächlich um Hans Ziegler handelt. Auf Anfrage bestätigt die Behörde seine Identität nicht. Sie dementiert aber auch nicht. Und Ziegler selber hat bisher nicht auf eine Anfrage von Radio SRF reagiert.

Jan Baumann

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Jan Baumann ist seit 2013 Wirtschaftsredaktor bei SRF. Davor arbeitete er während rund zehn Jahren als Redaktor für die Zeitung «Finanz und Wirtschaft», unter anderem als USA-Korrespondent.

Bekannt ist aber schon seit November: Sowohl die Finma, als auch die Bundesanwaltschaft ermitteln gegen Ziegler, und zwar wegen Insiderhandel. Der 65-jährige Firmensanierer hat seither seine wichtigsten Verwaltungsratsmandate verloren: Er nahm bei der Industriegruppe Oerlikon und dem Stahlhersteller Schmolz + Bickenbach den Hut; auch beim deutschen Roboterkonzern Kuka hat er sich zurückgezogen.

Im Unterschied zur Finma hat die Bundesanwaltschaft – als Strafbehörde – ihre Untersuchung auch noch nicht abgeschlossen. Klar ist jedoch heute schon: Die Verwaltungsräte börsenkotierter Schweizer Firmen treiben ein gefährliches Spiel, wenn sie ihr geheimes Wissen missbrauchen.

Fliegt die Sache auf, ist der Ruf ruiniert, und es drohen drakonische Strafen. So gesehen lautet die heutige Botschaft der Finma: Passt auf, wenn wir euch erwischen, wird es teuer.

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