- Im Korruptionsskandal um Novartis in Griechenland sind beim Bundesamt für Justiz (BJ) zwei Rechtshilfeersuchen eingegangen – eines der Justizbehörden Griechenlands und eines der US-Justiz.
- Die Rechtshilfegesuche würden geprüft, bestätigt das BJ auf Anfrage.
Dem Schweizer Pharmakonzern wird in Griechenland Korruption vorgeworfen. Der griechische Justizminister Stavros Kontonis erklärte letztes Jahr, Novartis habe vermutlich «tausende» Ärzte und Verwaltungsangestellte bestochen, um seine Produkte zu lancieren.
Von Zeugen der Bestechlichkeit beschuldigt werden unter anderem zehn hochrangige ehemalige griechische Regierungsmitglieder – darunter EU-Kommissar Dimitris Avramopoulus. Dieser wies allerdings jegliche Verbindungen zu der Korruptionsaffäre zurück.
Kontonis beschuldigte Novartis ausserdem, auch nach dem Zusammenbruch der griechischen Wirtschaft 2010 «überteuerte» Medikamente verkauft zu haben. Solche Methoden sollen Griechenland Ermittlern zufolge zwischen 2000 und 2015 rund 23 Milliarden Euro gekostet haben.
Novartis lässt ausrichten, man sei sich der Vorwürfe bewusst und das Unternehmen kooperiere mit den Behörden.