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Wirtschaft Kriminellen-Plattform Silk Road geschlossen

In San Francisco ist die Internetplattform Silk Road geschlossen worden, ihr Betreiber wurde verhaftet. Silk Road soll kriminelle Machenschaften wie Drogenhandel ermöglicht haben. Währung dieses Handels war der Bitcoin.

US-Fahnder haben den Betreiber des illegalen Onlineportals Silk Road, Ross William Ulbricht, festgenommen und seine Internetseite abgeschaltet. Wie das US-Justizministerium mitteilte, wurden zudem umgerechnet 3,6 Millionen Dollar in Form der digitalen Währung Bitcoin sichergestellt.

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Das FBI hatte während Monaten ermittelt. (SRF 4 News, 3.10.2013)
aus Audio Aktuell SRF 4 News vom 03.10.2013.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 9 Sekunden.

Drogen und illegale Produkte

Silk Road wurde in den Medien auch schon als «Ebay für Drogen» bezeichnet. Die Site sei ein «riesiger Schwarzmarkt» gewesen, auf dem Drogen und andere illegale Produkte und Dienstleistungen verkauft wurden, heisst es in der Klageschrift. Sie wurde bei einem Bundesgericht in New York eingereicht.

Der zuständige Staatsanwalt sagte, die Seite habe sich zu einem

«der ausgereiftesten und grössten kriminellen Marktplätze im

Internet» entwickelt. Er wirft dem 29-jährigen Gründer der Plattform ausserdem vor, im März 2012 den Mord an einem Nutzer in Kanada in Auftrag gegeben haben. Dieser hatte damit gedroht, die Identität anderer Silk-Road-Kunden aufzudecken. Zudem muss sich Ulbricht wegen Geldwäsche verantworten.

Netzwerk Tor

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Silk Road operierte im Anonymisierungsnetzwerk Tor. Das System verschleiert die IP-Adresse der Computer von Usern. Die Entwicklung von Tor wird zu mehr als der Hälfte von der US-Regierung finanziert. Die Idee: Usern auch in Ländern wie China die freie Meinungsäusserung ermöglichen.

Gemäss FBI arbeitete Ulbricht mit mehreren Komplizen an Silk Road. Er hat einen Universitätsabschluss; hatte Physik, Chemie und Materialwissenschaften studiert.

Drogen, Hacker-Software und Killer

Silk Road wurde Anfang 2011 ins Netz gestellt. Nutzer konnten dort unter anderem Kokain, Heroin und LSD sowie Hacker-Software zum Diebstahl von Passwörtern erwerben. Ebenfalls möglich war der Ankauf von gestohlenen Kreditkartendaten oder die Anheuerung von Auftragsmördern.

Kunden mussten für jede Transaktion eine Provision in Höhe von 8 bis 15 Prozent entrichten. Insgesamt wurden laut den Ermittlern mehr als 1,2 Milliarden Dollar über der Seite umgesetzt. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte die Seite allein im vergangenen Juli nahezu eine Million Nutzer, ein Drittel von ihnen wohnt demnach in den USA.

Mehr als 100 Fahnder hatten seit November 2011 verdeckt ermittelt und Drogen bestellt, die anschliessend in einem Labor analysiert wurden. Die Rauschmittel erhielten sie von Händlern aus den USA und Kanada, aber auch von Verkäufern aus mehr als zehn europäischen Ländern, darunter die Niederlande, Grossbritannien, Spanien und Frankreich.

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