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Implenia-Chef Affentranger verzichtet auf Lohnanteil
Aus 10 vor 10 vom 24.02.2016.
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Wirtschaft Lohnverzicht bei Managern – nur eine Modeerscheinung?

Topmanager mit millionenschweren Jahresgehältern sind nicht erst seit den Zeiten des früheren Novartis-Chefs ein rotes Tuch für viele. Man wird darum hellhörig, wenn Spitzenmanager freiwillig auf einen Teil ihres Lohnes verzichten, so wie bei Anton Affentranger, CEO des Baukonzerns Implenia.

Anton Affentranger verzichtet freiwillig auf einen Teil seines Gehalts: Der Chef des grössten Schweizer Bau- und Baudienstleistungskonzerns Implenia will 900'000 Franken für die vergangenen zwei Jahre nicht auf seinem Konto haben, wie er der «Basler Zeitung» sagte.

Eine noble Geste, sagt Vincent Kaufmann von der Anlagestiftung Ethos: «Das ist sicher ein gutes Signal. Denn 2015 war für Implenia schwieriger als 2014. Und es bleibt ja immer noch eine Vergütung von 2,3 Millionen, die uns sehr hoch erscheint.»

Wenn aber ein CEO wiederholt auf Lohnbestandteile freiwillig verzichte, werfe das die Frage auf, ob der Verwaltungsrat ihm nicht systematisch zu viel Lohn bezahle. «Bei Implenia ist es das dritte Jahr in Folge, dass Affentranger auf einen Teil seines Bonus verzichtet. Das zeigt, dass das Vergütungssystem nicht richtig funktioniert», meint Kaufmann.

Affentranger war für ein Interview nicht zu erreichen, schreibt aber «10vor10», der Lohnverzicht sei sein persönlicher Entscheid. Zudem entspreche sein Gehalt als CEO den marktüblichen Konditionen.

Nur eine Modeerscheinung?

Der Verzicht auf Gehaltsansprüche scheint in Mode zu sein. So auch beim Zahnimplantate-Hersteller Straumann. Hier verzichtet CEO Marco Gadola auf 35 Prozent seines Bonus.

Urs Klingler analysiert Vergütungssysteme und berät Firmen in Lohnfragen und meint, Gadola verzichte zwar auf einen Teil seines fixen Bonus. «Aber im Geschäftsbericht steht, dass Gadola auch Aktien besitzt: Wenn jetzt der Aktienkurs steigt, kann er den Verlust damit wieder wettmachen.»

Der neue Chef der Credit Suisse, Tidjane Thiam, gesellt sich ebenfalls zu den Bonus-Verzichtern. Wie viel es sein wird, ist noch nicht bekannt. Bei mehreren Millionen Jahressalär dürfte der Verzicht aber kaum schmerzen.

Auch der frühere CEO von Novartis hat auf viel Geld verzichtet. Daniel Vasella sollte nach seinem Rücktritt als CEO basierend auf einem Beratermandat während sechs Jahren 72 Millionen Franken verdienen. Erst auf massiven Druck aus Politik und der Öffentlichkeit verzichtete Vasella schliesslich auf das Geld.

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