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Wirtschaft Nur der Wunschkandidat hat eine Chance

Unternehmen werden bei Stellenbesetzungen immer wählerischer. Bewerber müssten dem Jobprofil mindestens zu 95 Prozent entsprechen, sonst lassen die Firmen die Stellen lieber unbesetzt, sagt ein Jobvermittler.

Das Outplacement-Unternehmen Lee Hecht Harrison, LHH, vermittelt mittlere und höhere Kaderleute, Spezialistinnen und Fachkräfte und hat in den letzten beiden Jahren rund 2000 Personen bei der Stellensuche betreut.

Unternehmen werden immer wählerischer

Das Fazit aus dieser Beratungstätigkeit: Sieben Monate Stellensuche, 46 Bewerbungen und 9 Bewerbungsgespräche brauchte es im Durchschnitt, bis gut qualifizierte Arbeitskräfte eine neue Stelle fanden.

Die Unternehmen seien immer wählerischer geworden, sagt dazu der Geschäftsführer von LHH Schweiz, Pascal Scheiwiller: «Man muss genau die richtige Fachausbildung haben. Man muss zu 95 Prozent mindestens dem Sollprofil des Unternehmens entsprechen, sonst wird man nicht mehr eingestellt.»

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Fachkräfte: Unternehmen werden immer wählerischer
aus Echo der Zeit vom 22.05.2014. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 38 Sekunden.

Lieber unbesetzt als nicht genau passend

Anders gesagt: Ein Unternehmen lässt heute lieber eine Stelle monatelang unbesetzt und sucht weiter nach dem ganz genau passenden Spezialisten, anstatt jemanden anzustellen, der oder die noch etwas Einarbeitungszeit oder Weiterbildung nötig hätte.

Weshalb das so ist, zum Beispiel in der Chemie- und Pharmabranche, erklärt Marcel Sennhauser, der Sprecher des Branchenverbandes Scienceindustries: «Unsere Industrie ist sehr forschungsintensiv. Da brauchen wir hochqualifizierte Mitarbeiter. Diese müssen genau mit dem Jobprofil übereinstimmen, weil das ganz spezifische Fragestellungen sind, die diese Mitarbeiter bearbeiten.»

«Der 100 prozentige Treffer kommt selten»

Und wenn diese Spezialistin in der Schweiz nicht gefunden wird, dann sucht das Unternehmen eben weiter, ergänzt Pascal Scheiwiller. «Bisher hat man dieses Bedürfnis eigentlich kompensiert, indem man ausländische Fachkräfte importiert hat.»

Doch dies dürfte künftig schwieriger werden, da die Zuwanderung beschränkt werden soll. Einer von ihnen, der mit Unterstützung der Outplacement-Berater von LHH eine neue Stelle gefunden hat, ist Urs Glaus. Der Maschinenbau-Ingenieur musste wegen einer Umstrukturierung in seinem Unternehmen eine neue Stelle suchen. Er hatte Glück und fand schon nach kürzerer Zeit eine neue Stelle. «Ich habe mich für verschiedene Stellen beworben. Glücklicherweise konnte ich mich auch vorstellen und mich vor Ort noch einmal meine Stärken und Erfahrungen herausstreichen», sagt Glaus.

Das persönliche Gespräch sei wichtig, damit man sich gegenseitig ein Bild machen könne und plötzlich feststelle, dass man gut zueinander passe, auch wenn das Stellenprofil und das Bewerbungsdossier nicht völlig übereinstimmten! «Ich denke bei jeder Stelle müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber irgendwelche Differenzen überbrücken. Der 100 prozentige Treffer kommt sehr selten.»

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